Eisregen entweder man liebt sie oder man hasst sie ich für meinen Teil mag die Bande aus Thüringen um Blutkehle M. Roth und genau mit ihm hatte ich das große Vergnügen zu plaudern.

NMM: Hallo Mitch erst mal danke dass  du  die Zeit fürs Interview nimmst

Mitch: Kein Problem

NMM: New Metal Media ist die einzige Plattform über Metal & Behinderung Wir führen Locations mit Barrierefreiheit auf & wenn da was nicht ganz zutrifft weisen wir verständlicherweise daraufhin. Dasselbe machen wir auch für Festivals weil da meist ein ziemlicher Mangel besteht und viele überhaupt nicht auf behinderte Besucher eingestellt sind

NMM: Erzähl uns doch bitte die Entstehungsgeschichte von Eisregen

Mitch: Die Gründung geht ja schon ende 1994 Anfang 1995 zurück es war eine ganz logische Entwicklung weil ich selber damals großer Black/Death Metal Fan war auch gerne schriftstellerisch aktiv bin auch großer Horror/Splatter  Film und Literatur Fan. Mein Hauptinteresse bestand darin diese beiden Hauptstützpfosten zu verbinden dieses Interesse für Musik  Metal allgemein & für Literatur der härteren Gangart aus dieser Idee ist Eisregen entstanden.

NMM: Wie stehst du persönlich zum Thema Behinderung?

Mitch: Ein sehr guter Kumpel von mir also praktisch auch einer der Chefs unserer Homepages ist am Rollstuhl gefesselt also Behinderung ist für den Betroffenen immer das was er daraus macht und gerade der Frank unser Forumsleiter kann damit sehr gut umgehen und finde das auch sehr positiv wenn man sich nicht zu sehr einschränken lässt von seiner Behinderung und immer noch versucht da etwas Positives für sich selbst zu finden auch durch unsere Musik die ihm dabei hilft das finde ich sehr schön.

NMM: Wie verliefen die Aufnahmen zu Rostrot?

Mitch: Rostrot ist wirklich eine Punktlandung geworden was erstaunlich ist aber war bei den letzten 2-3 Alben schon so gewesen. Wir haben Anfang 2011 mit dem Songwriting begonnen wir haben mittlerweile auch die Möglichkeit bei Yantit unserem Schlagzeuger in seinen Home Studio die ganze Vorproduktion zu erledigen. Und haben da alle Ideen die wir hatten vorab schon aufnehmen können das ist ein sehr positives arbeiten die reinen Aufnahmen verliefen dann wie gehabt in der Klangschmiede E von September bis Oktober und der Markus Stock ist mittlerweile ein sehr guter Kumpel von uns wir gehen da immer wieder gerne hin um eben gerne bekannte Gesichter zu sehen.

NMM: Wer oder Was stand denn Pate für dieses bezaubernde Cover?

Mitch: (lacht) Da müsstest du eigentlich Yantit fragen ist ziemlich stark auf die Zombie Thematik ausgelegt Wir haben es ja immer so dass wir ein Cover haben was eigentlich nicht wirklich Repräsentatives für die Scheibe Und diese Tradition haben wir auch wieder gefolgt. Ich finde es zwar ein Morbides aber sehr Ästhetisches Cover und passt auch schön zu diesem Rostrot Monokel deswegen bin ich auch sehr zufrieden damit.

Ist das vielleicht Heidi Klum ungeschminkt?

Mitch: Könnte durchaus sein Parallelen sind auf alle Fälle erkennbar

NMM: Bei Eisregen ist ja der Tod in all seinen Facetten vertreten Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?

Mitch: Nein überhaupt nicht ich bin strikter Atheist und denk dass nach unseren Tod wirklich Schluss ist. Was natürlich die Kehrtwende zufolge hat das man versuchen muss das Bestmögliche aus seiner Zeit hier auf Erden zu machen. Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt und auch in der Hinsicht wesentlich toleranter als früher ich habe kein Problem damit andere Glaubensrichtungen zu akzeptieren und zu tolerieren aber ich selber bin strikter Atheist.

NMM: Ihr seid ja bei der Bundesprüfstelle bekannte Gesichter Ist Rostrot schon im Visier  gelandet?

Mitch: Das kann man zu dem Zeitpunkt noch gar nicht sagen weil meistens mahlen die Mühlen da ziemlich langsam und bei den letzten 2 Alben hatten wir auch relativ Glück gehabt deswegen hoffe Ich mal dass sich dieser positive Trend weiterhin fortsetzt. Hatten eher Probleme mit einer Mini Cd die 1999 erschienen ist allein daran sieht man wie langsam diese Mühlen mahlen und ich hoffe auch das wir in Zukunft relativ wenig mit diesen Herren von der Beamtenstelle zu tun haben.

NMM: Ihr seid dies Jahr wieder ordentlich unterwegs zusammen mit den Pagan Metallern Varg & den Grind Ziegen Milking the Goat Maschine eine bunte Mischung als ich euch vor paar Jahren in der Batschkapp gesehen habe wart ihr mit  Pungent Stench unterwegs. In wie fern habt ihr Einfluss darauf wer euch auf Tour begleitet?

Mitch: Es ist unterschiedlich gerade jetzt die April Shows werden über Rock The Nations laufen und die schauen schon was so stilistisch ungefähr mit ins Vorprogramm passt. Wenn jetzt eine Band wäre die ich überhaupt nicht leiden könnte würde ich schon mein Votum dagegen einlegen aber prinzipiell suchen die auch die Supports für die Tour aus es gibt auch viele Konzerte die ich selber veranstalte wir greifen dann sehr oft auf rein auf lokale Bands zurück als Support oder nehmen Kumpels mit wie Hämatom & auch damals Pungent Stench waren sehr gute Freunde von uns und deswegen istdas immer relativ gemischt die Supports die sich da zusammenstellen.

NMM: Auf Schlangensonne gab es ja ein sozialkritisches Lied Kai in der Kiste & und bei Blutbahnen ging es um den Amokläufer in Erfurt. Wollt ihr die Gesellschaft einen Spiegel vorhalten wie es einst Loriot getan hat?

Mitch: Gerade bei den Liedern schon ja aber unser Hauptaugenmerk liegt auf den rein fiktiven Geschichten die 17 Kerzen am Dom von der Blutbahnen war auch persönliches Interesse dahinter weil der Tatort Erfurt liegt von mir aus nur wenige Kilometer entfernt und ich habe in Erfurt gelernt und kenne dort jede Straße auch eben dieser Schulweg und wo das alles stattgefunden hat deswegen war es für mich ein persönliches Interesse darüber zu schreiben. Kai aus der Kiste hat sicherlich auch ein paar sozialkritische Tendenzen aber dient halt schon der Unterhaltung und gerade das Hauptaugenmerk bei den Songs das sie rein der Unterhaltung dienen.

NMM: Gibt es vielleicht eine lustige Tour Anekdote die du uns erzählen willst?

Mitch: (lacht) Sicher da gab es schon einige wir hatten in Erfurt gespielt im November 2011 und das war schon sehr erstaunlich da hatten wir unseren Soundcheck Nachmittag erledigt danach kam die Polizei und ich habe gedacht  na gut ist mal wieder wegen uns wegen irgendwelchen Texten aber nein es ging darum das der Club irgendwie nicht die Stromrechnung nicht beglichen hatte oder auch ein Starkstrom Problem gab was zur Folge hatte das der komplette Strom abgestellt wurde und wir fast 2 Stunden warten mussten bis da irgendwas geklärt war haben komplett im Dunkeln gesessen oder mussten sogar vor die Tür das Konzert konnte dann doch noch stattfinden weil ein Notstromaggregat organisiert wurde das schon eine sehr außergewöhnliche Geschichte das man so bis 18-19Uhr nicht weiß ob das Konzert überhaupt stattfinden kann das ist schon ziemlich seltsam gewesen.

NMM: Ihr habt ja nicht viel Zeit verstreichen lassen seid Schlangensonne was erst ein Jahr her ist hattet ihr noch Material über so getreu dem Motto mehr Eisregen desto besser?

Mitch: Ich finde den Zeitraum eigentlich normal die Schlangensonne ist April 2010 erschienen

und anderthalb Jahre später das Rostrot also ich denke anderthalb Jahre ist ganz vernünftiger Rahmen wir haben im Februar mit der Komposition Arbeit  angefangen und haben ein halbes Jahr daran gearbeitet ich finde das in einen vernünftigen und herkömmlichen Rahmen um neue Lieder zuschreiben. Wir hatten stellenweise 2 oder 3 Jahre verstreichen lassen aber ich mache Eisregen seit ein paar Jahren hauptberuflich da hat man einfach mehr Zeit übrig um Musik zu machen und das ist auch das was mich am meisten interessiert an der Geschichte neue Songs zu schreiben wir hatten ja im letzten Jahr das Marienbad Projekt gemacht unsere Kreativität ist da schon auf einem recht hohen Level und sehen zu das wir ständig an Sachen arbeiten weil das wie gesagt das was uns an meisten an der ganzen Geschichte interessiert.

NMM: Wo du gerade von Nebenprojekten sprichst euer Schlagzeuger hat ja eine Band gegründet Transilvanian Beat Club die wurde dann ja auch auf Eis gelegt aufgrund eines Krankheitsfall Kannst mir dazu etwas sagen?

Mitch: Ja die Schlagzeugerin die damals bei Beat Club mitgespielt hat ist ja mittlerweile Keyboarderin bei uns ihr Kind war sehr stark erkrankt es ist noch nicht zu 100% durch aber es ist alle Fälle wieder recht positiv verlaufen dieser Krankheitsverlauf es waren eher persönliche Probleme zwischen den einzelnen Mitgliedern bei Beat Club ich denke ist eher unwahrscheinlich das diese Band weitergeführt wird. Yantit hat aber auf alle Fälle sein Ewigheim Projekt wiederbelebt weil er hat ja damals 2 Alben aufgenommen die liegen ja auch schon einige Jahre zurück jetzt wird auf jeden Fall die 3te Ewigheim Cd „Bereue nichts“ die nächsten Monate erscheinen da war es auf alle Fälle die Band wo Yantit neben Eisregen halt die meiste Kreativität reingesteckt hat das wird dann das nächste Projekt sein was als nächstes erscheint. Projekt klingt immer so ein bisschen negativ also eine Band neben Eisregen auf alle Fälle.

NMM: Was mich mal interessiert was bisher mein Lieblingslied auf Rostrot ist wie kam es zu Kathi das Kuchenschwein?

Mitch: Oh das ist erstaunlich weil viele haben es relativ abgelehnt das Lied auch von den Journalisten her. Kathi ist auf einer Wanderung entstanden wo ich mit meiner Frau und meinen Kindern unterwegs war hatte auch eigentlich gar nichts damit zu tun gehabt mit der eigentlichen Wanderung an sich sondern ist oft mal so dass man die Gedanken ein bisschen schweifen lässt und dann auf die unmöglichsten Ideen kommt so zum Beispiel auch Schwarzer Gigolo von der Knochenkult entstanden ist immer ganz seltsam wenn man gerade eine Idee da ist sollte man sich die Zeit nehmen sie auch auszuarbeiten früher hatte ich immer entweder kein Handy mit Diktierfunktion oder kein Stift & Zettel da bin ich nun darauf vorbereitet um solche Situationen auszunutzen. Was auch sehr spontan entstanden war Stahlschwarzschwanger was auch bei einer Wanderung entstanden ist und halt immer so eine Sache da sind Dinge die man nicht sagen kann die einfach passieren.

NMM: Gut dann war es von meiner Seite aus die letzten Worte gehören dir

Mitch: Ja ich danke dir auf alle Fälle auch für dein Interesse an Eisregen und für deine Zeit und eure Leser sollten auf alle Fälle mal wenn sie es noch nicht getan haben und sich für Metal oder fürs Horror Genre an sich interessieren mal in Eisregen vor allen in die Rostrot CD reinhören Vielen Dank