Erste Single “Gravestone” samt Video draußen

Gegründet 2015, zählen rekkorder sicherlich zu den seltenen Phänomenen deutscher Rockacts, die schon früh auch international Anerkennung einfahren. Nachdem ihr Debüt “Breaking Silence” 2016 aufgenommen und von Lob gekrönt veröffentlicht wurde, ließen die schon bald folgenden nationalen und internationalen Auftritte keine Zweifel am ausgeklügelten Plan der Masterminds Nina Lucia Medina Muñoz (Gesang) und Bernd Bloedorn (Gitarre) aufkommen. Dass die Wahl für das Mastering auf Scott Hull von Masterdisk in New York fiel, mag für eine kraftvolle heavy/alternative Independentband,  die durchaus auch Metal-Gefilde streift, zunächst ungewöhnlich erscheinen, macht aber angesichts des besonderen rekkorder-Sounds absolut Sinn: Der transatlantische Kollaborator, bekannt durch seine Mitarbeit an Alben von PJ Harvey, Sinéad O’Connor, Nelly Furtado, Garbage und Panic! At The Disco, hatte einfach das richtige Händchen, um den ausdrucksstarken Stimmumfang der aus Kolumbien stammenden Sängerin/Shouterin Nina und die treibenden Instrumentals zusammenzubringen.

rekkorder, die wahrscheinlich letzte internationale Rockband, die Afghanistan live bespielt hat, haben ihr nun anstehendes Release im Zeitloch der Pandemie geschrieben.  One ist eine Sammlung von 17 hoch unterschiedlichen Songs, jeder von ihnen eine Story, alle gespeist aus dem Emotionsschwamm, der rekkorder einfach sind. Diese Band ist so einfühlsam wie energiestrotzend, und bei der schieren Menge an Reflexionsarbeit, die sie in jeden Song einfließen lassen, könnte man schon fast von Concerned Rock sprechen.

Ihre Soundwelten sind dynamisch, eingängig, riffdurchsetzt, oft melancholisch und schöpfen aus einer Vielzahl von Genres. Ihre Geschichten sind inspiriert vom Weltgeschehen genauso wie vom Leben einzelner, erzählen von Suizid (“Gravestone”), Sucht (“MaryJane”) und Sehnsucht (“End It All”), wobei immer auch die Gründe im Vordergrund stehen, warum Leute durchhalten. Darum findet man auf One auch trotz der ernsten Materie Songs, die einem voll aufgedreht jeden Roadtrip versüßen (“Gasoline”), wie auch solche für die ruhigen Momente, wo der Alltagsstress der Entspannung eines lauschigen Sommerabends weicht (“Be Alright”). Die Band selbst betont, dass ihre Alben kein starres Konzept brauchen; ihre Musik ist Selbstzweck: “Wir machen unsere Musik, weil wir den Drang dazu haben.“

Auf der ersten Single “Gravestone”, einer vierminütigen, groovenden Rocknummer, zieht sich der kennzeichnende Sound der Band voll durch. Klassische Elemente stehen neben Ninas einzigartigem Gesangsstil, der in Sachen Attitüde den größten Gesangstalenten aus rekkorder’s Genremixtur in nichts nachsteht. Untermalt wird der charismatische Song von einem Video, das den inneren Konflikt und den Kampf mit Depressionen widerspiegelt. Szenen von Gefangenschaft, Eingrenzung und Folter werden der Performance der Band kraftvoll gegenübergestellt, sodass die Vermengung von Wut und Verzweiflung mental kritischer Zustände eine eindrückliche Bildsprache bekommt.
Sowohl die starke, rebellische Haltung der Band als auch ihre weichere, tiefsinnige Seite kommen bei “Gravestone” im Text und Video zum Tragen. Mit dem Song bricht die Ära von “One” an – welche nicht nur die Wünsche jetziger Fans übertreffen, sondern ganz sicher auch neue dazugewinnen wird.

„Gravestone“ ist ab sofort verfügbar: https://orcd.co/gravestone

Hier geht es direkt zum Video: