When Trees Leave Wolves - Thirteen Stars (13.02.2015)

Aachen die Stadt im Herzen des Rheinlandes ist die Heimat des Karnevals und der Printen. Doch, so erzählt man sich in der Stadt, früher habe es im Umland Wölfe gegeben und die Bewohner von Aachen lebten in ständiger Angst vor ihnen. Bis zu dem Tag als sie die Wölfe vertrieben und Ruhe in die blühende Stadt einzog. Lange lebten die Bewohner friedlich zusammen, gingen ihrem Tagewerk nach und man vergaß die heulenden Widersacher von einst. 2011 als der Mond am höchsten Punkt über der Stadt stand vernahm man einen ersten Laut, zwar noch schwach, aber eins war klar die Wölfe sind zurück. When Trees Leave Wolves versetzen seit diesem Zeitpunkt, die regionale Szene in helle Aufregung. Mit ihrer Mischung aus Doom, Southern Rock und rotzigem Heavy Metal erobern sie die Bühnen nicht nur in der Stadt. 2012 erscheint ihre erste EP, welche zufällig den gleichen Namen wie die Band trägt und schon 2013 legen die Rock-Wölfe noch einmal mit der EP "Resistor" nach. Nun zieht das Rudel zu manchem Auftritt, arbeitet aber auch an ihrem nächsten Angriff und so entsteht das Album "Thirteen Stars", um welches es hier gehen soll - Aber Vorsicht diese Wölfe heulen nicht nur, sondern sie beißen auch!!!

Über die EP "Resistor" haben wir bei New-Metal-Media bereits vor einiger Zeit berichtet, sodass wir bereits wissen, was auf uns zukommt, denn die Mannen von When Trees Leave Wolves konnten schon mit diesem Silberling bei uns gewaltig punkten. Nun halten wir "Thirteen Stars" in den Händen und werden schauen wie bissig die Aachener Wölfe sind. "Epitaph" beginnt fast wie in einem Horror Movie, so plätschert der Regen und einige Krähen sind zu hören, aber spätestens wenn die Musik selber aufflammt, weiß man was die Uhr geschlagen hat. Trabend und melodiös bahnt sich das Stück seinen Wegen und es kommt ein wenig Farm-Flair auf, trotzdem handelt es sich bei "Epitaph" um ein Intro, welches allerdings mit über 2 Minuten schon als eigenständiger Song durchgehen könnte. Ich persönlich sehe es aber eher als Türöffner zu "Thirteen Stars". "Blackened Flow" bekommt man von Anfang an gleich Rock auf die Ohren, dumpf klingen die Bässe und schieben sich durch den gesamten Track, die Stimmung, die die Wölfe hier musikalisch zeichnen ist wesentlich düsterer als noch auf der Vorgänger EP. Die Stimme hallt ein wenig nach und so ergibt sich ein sehr kraftvolles Soundbild, die Gitarren sind gekonnt ausgespielt und einen gewissen doomigen Charakter kann das Stück nicht verheimlichen. "Catspaw" klingt anfänglich ein wenig ungewohnt, nicht schlecht, aber auch nichts was ich auf dem Album erwartet hätte. Das Tempo ist recht hoch und die Beat reißt den Hörer sofort mit, fast unwillkürlich geht er in die Beine. Auch hier tritt zu Tage, dass die Musiker in verschiedensten Bereichen Erfahrungen sammeln konnten und so ist man in gewisser Weise auch an modernen Metal erinnert. Das gesamte Stück ist sauber ausgearbeitet, aber kann durch eine erfrischende Rohheit und Rotzigkeit glänzen, eben Rock der auch mal in die Eier tritt. "Part of the Clan" beginnt ruhig, aber man sollte sich nicht täuschen lassen, denn nach einigen Sekunden beginnen die Wölfe ganz kräftig zu heulen. Der Sound ist brachial und wild, die Shouts klingen kraftvoll und roh und können so bei mir punkten. Die Gitarrenarbeit, ist jetzt nicht auf Geschwindigkeit getrimmt, trotzdem können die Riffs sich sehen und hören lassen. Der Song ist flexibel was das Schlagzeug betrifft und so läuten die Breaks auch meistens Wechsel beim Schlagwerk ein, was den Track ein wenig dynamischer gestaltet. Mit "C. g l i c " läuten wir die Halbzeit von Thirteen Stars ein und so wirklich weiß ich bisher den Silberling nicht einzuordnen, so klingen bisher schwere Doom Riffs, moderner Metal und auch Rock durch, aber sehr flexibel gestaltet. So dass sich ein Stil nicht wirklich festlegen lässt, die Mannen aus Aachen kochen aus vielen Zutaten ihr ganz eigenes Süppchen und servieren es brennend heiß dem Zuhörer. "Down Comfort" spielt anfänglich wieder ruhigen, rockigen und melodischen Tönen, bevor der Takt an Geschwindigkeit zulegt. Auch wenn der Bass sich wie ein dicker roter Faden durch das gesamte Stück zieht und die Stimme entsprechend roh und rotzig wirkt, strahlt der Song doch etwas aus, was den Hörer veranlasst den Track noch ein zweites oder drittes Mal laufen zu lassen. "Piss on ya Law" ist vom Rhythmus wesentlich fordernder, ja fast schon aggressiv gehalten und geht gewaltig in die Beine und in den Nacken. Es ist zwar keine wirkliche Headbanger Nummer, aber der Takt weißt eine Geschwindigkeit auf, die dem Zuhörer direkt in die Gehörgänge geht. Um alle Riffs genau erfassen zu können bedarf es ein wenig Zeit, denn ich war an dieser Stelle ein wenig an Sepultura erinnert und das schon beim ersten Durchlauf, sonderbar aber so steht es geschrieben. Endlich kommen wir mit "Thirteen Stars" zum Namensgeber des Albums und hier kommt anfänglich durch das Banjo auch ein wenig Südstaaten Flair auf, vor dem geistigen Auge entwickelt der Song ein Bild von einem Musiker auf einer Veranda irgendwo in den Sümpfen am Mississippi. Auch wenn die Klänge sehr dunkel gehalten sind, so schimmert immer wieder dieser Grundtenor durch und das Feeling eines grandiosen Rocksongs macht sich breit. Man braucht an dieser Stelle auch keine Zeit um mit dem Song war zu werden, denn er brennt sich direkt auf die Trommelfelle und wirkt dort noch eine ganze Zeit lang nach. "End of the Road" hätte ich jetzt als letzten Track erwartet, einfach des Namens wegen, aber der neunte Song leitet nur das Ende ein, sozusagen eine Art musikalischer Absacker, das letzte Bier am Tresen, die letzte Lokalrunde und die hat es noch einmal in sich, die Gitarren sind sauber ausgespielt und bieten doch so manche Raffinesse, sehr schön sind die lang gezogenen Zwischenspiele, die immer wieder eingewoben sind. Leider wird es jetzt wohl Zeit mit "Shiny Contract" die Wölfe und ihre Thirteen Stars zu verlassen. Aber auch mit diesem Song setzten die Aachener noch einmal Highlights und schließen ein durchaus gelungenes Album ab.

Fazit: Die Zeit der Wölfe ist vorbei? Männer, Frauen, Kinder bringt euch in Sicherheit, denn es kommt etwas auf euch zu! When Trees Leave Wolves sind bissig und aggressiv, die Riffs sind dunkel und es verstecken sich manche Spielereien auf dem Album. Die Aachener können überzeugen mit Thirteen Stars und zeigen, dass sie ihren Stil noch weiter ausbauen konnten im Vergleich zu den EP`s. Die Entwicklung hat bei ihnen keinen Stopp eingelegt und so gehört Thirteen Stars auf jeden Fall in eine gut sortierte Plattensammlung.

Line Up: The Leprechaun- bass/ banjo, Izzy Grim- lead guitar,
Orange Dragon- guitar, Lionwolf- vox, Thor- drums

 

 

 


 

Soundqualität: 9,5/10                Variation: 9/10                      Cover: 9/10         Booklet: 9/10
Gesamt: 9,1/10

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