Die Geschichte der Erlanger Death Metal Band
Absorb beginnt da, wo die von Blackness aufhört. Seid ihr nun verwirrt? Nun
gut, dann tauschen wir ein wenig in die dunklen Gefilde der Bandgeschichte
ab und entwirren, die vielen Knoten, die es zu lösen gibt. Blackness werden
1986 aus der Taufe gehoben und spielen in erster Linie Thrash Metal, die
Musiker entscheiden sich aber knappe 3 Jahre später das Projekt zu Grabe
zu tragen. Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht und so entsteht 1989 Absorb, welche härter und brachialer klingen, als Blackness es je gekonnt
hätten. Von den Bandmitgliedern blieben einzig Pfisty und Jochen bei Absorb
erhalten, sie starteten mit einer Vision, welche eine mittlerweile 25
jährige Reise durch den musikalischen Underground einläutete. In den
folgenden Jahren bis 1994 erspielt sich die Band nicht nur einen
hervorragenden Ruf, sondern bringt auch es auch auf zwei
Demoveröffentlichungen. Sowohl Last Regain als auch The Call können
gleichermaßen bei der Presse und bei den Fans gewaltig punkten. Leider
stirbt 1994 Absorb einen qualvollen Tod, da es innerhalb der Band zu
gewaltigen Spannungen kommt. Lange liegt das Projekt im Grab, bis 2007
endlich wieder Leben in die müden Knochen der Musiker kommt. Mit neuer Kraft
und Besetzung reaktivieren Jochen und Pfisty Absorb. Es dauert zwar noch
einmal fast 3 Jahre bevor das Album "Dealing with Pain" erscheint, aber die
Mannen aus Erlangen können auch hier gewaltig abräumen, so berichten neben
den Online Medien auch Der Metal Hammer und der Rock Hard über den
Silberling. Selbst New-Metal-Media bleibt das Album nicht verborgen und
schnell entsteht ein starkes Band zwischen dem damals noch jungen Magazin
und der Band Absorb. Zwischen 2012 und 2014 kommt es zu einigen unruhigen
Phasen in der Bandgeschichte und so wechselt das Line Up einige Male. Mit
Daniel und Volker ( Volker war bereits Sänger bei Blackness, ist also ein
alter Bekannter) kommt aber ein wenig Ruhe in die Band und es können neue
Ideen umgesetzt werden. Im November 2014 beginnen Absorb damit neue Songs
auszuarbeiten und diese aufzunehmen. Die ersten Soundschnipsel, welche
veröffentlicht werden, klingen jedenfalls sehr viel versprechend. Nun wir es
aber Zeit ein Auge auf die neuste Veröffentlichung zu werfen, denn mit
"Vision Apart" steht ein erstes Lebenszeichen in der jetzigen Besetzung auf
dem Plan.
Da ist sie nun die neue EP "Vision Apart" von Absorb und für mich fällt
Weihnachten und alle meine Geburtstage auf einen Tag, denn neben der Band
und Sound Engineer Stefan Fimmers aus dem Aexxis
Art Studio, sind wir hier bei New-Metal-Media, die ersten, die einen
Blick darauf werfen dürfen. Hatten wir doch 2011 schon das Album "Dealing
with Pain" besprochen und nun kommt etwas neues ins Haus geflattert. Zwar
hatte Bandgründer und Gitarrist Pfisty schon vor einigen Wochen erzählt,
dass etwas härteres, rohes und energiegeladenes kommt, aber was mich genau
erwarten würde, das konnte ich nicht wissen. Und so komme ich mit dieser EP
wie die Jungfrau zum Kinde, eben sehr unbefleckt. Also die Boxen voll
aufgedreht und mit "Perfect Whore" gestartet. Was nun erklingt weicht
tatsächlich von dem gewohnten Sound der Band ab, denn Maschinengewehrartig
schießen die Salven in Richtung der Lautsprecher, düster und diabolisch
ergießt sich der Gesang, der neuen Frontröhre Volker und schnell und roh
presst sich der Rhythmus der Gitarren in die Gehörgänge. Im ersten Moment
bleibt einem erst einmal die Luft weg, denn so klangen die Erlanger Mannen
bisher nicht, fast habe ich ein wenig Angst den zweiten Track zu starten,
denn was soll nach so einem Song noch kommen, wo wird die Steigerung sein?
"Los Muertos de Hambre" brennt wie der Vorgängertrack und lässt keine
Wünsche offen, denn hier zeigt sich wie variabel die Musiker sind und so
schwingt neben dem Death Sound auch eine gewaltige Portion Thrash Metal mit.
Das Schlagwerk leistet Schwerstarbeit und auch die Riffs klingen rotzig und
roh, sind aber punktgenau und sauber ausgearbeitet. Ein zweiter Aha-Effekt
stellt sich ein und so kann ich nicht anders, als den Titel erneut laufen zu
lassen. Wieder und wieder! "Undead" ich glaube ich schweige zu dem Song
lieber, sonst denken die Leser noch dieses Review wäre gekauft worden. Nein
aber mal im Ernst, Wahnsinn wie facettenreich man in bisher nur drei Stücken
sein kann. Wieder ist es Sänger Volker, der mich mit den Variationen in der
Stimme und im Gesang begeistert, so schwankt er zwischen grunzenden tiefen
Parts und klaren und hohen Gesängen. Rifftechnisch bekommt man die volle
Bandbreite, von langsamen melodiösen Fragmenten bis hin zu brachialen
Killerparts. Leider komme ich nun mit "World stops turning" schon zum
letzten Track, was ich zum Einen sehr bedauerlich finde, zum Anderen aber
auch gut, da das ja heißt Absorb müssen bald ein Album nachlegen. Hatten die
drei letzten Songs mich schon begeistert, so legen die Erlanger Musiker hier
noch eine Schippe nach. Freunde der wirklich harten Klänge kommen hier voll
auf ihre Kosten.
Fazit:
Aufgepasst Absorb sind zurück und sie strotzen vor Kraft und Energie. Auch
wenn ich Sänger Günni sehr geschätzt habe, so muss ich doch sagen, dass sich
mit Volker ein Mann am Mikro einfindet, der weiß wie man seine Stimme
gekonnt einsetzt. Ich hätte die Songs noch stundenlang laufen lassen können.
Aber da die Nachbarn schon Gehörschutz tragen, lasse ich das mal lieber. Auf
jeden Fall eine Topleistung, die an Härte schwer zu überbieten sein wird und
ich bin gespannt, wann und in welcher Form ein neues Album erscheint.