Review Absorb - Vision Apart

Absorb - Vision Apart (07.2015)

Die Geschichte der Erlanger Death Metal Band Absorb beginnt da, wo die von Blackness aufhört. Seid ihr nun verwirrt? Nun gut, dann tauschen wir ein wenig in die dunklen Gefilde der Bandgeschichte ab und entwirren, die vielen Knoten, die es zu lösen gibt. Blackness werden 1986 aus der Taufe gehoben und spielen in erster Linie Thrash Metal, die Musiker entscheiden sich aber  knappe  3  Jahre später das Projekt zu Grabe zu tragen. Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht und so entsteht 1989 Absorb, welche härter und brachialer klingen, als Blackness es je gekonnt hätten. Von den Bandmitgliedern blieben einzig Pfisty und Jochen bei Absorb erhalten, sie starteten mit einer Vision, welche eine mittlerweile 25 jährige Reise durch den musikalischen Underground einläutete. In den folgenden Jahren bis 1994 erspielt sich die Band nicht nur einen hervorragenden Ruf, sondern bringt auch es auch auf zwei Demoveröffentlichungen. Sowohl Last Regain als auch The Call können gleichermaßen bei der Presse und bei den Fans gewaltig punkten. Leider stirbt 1994 Absorb einen qualvollen Tod, da es innerhalb der Band zu gewaltigen Spannungen kommt. Lange liegt das Projekt im Grab, bis 2007 endlich wieder Leben in die müden Knochen der Musiker kommt. Mit neuer Kraft und Besetzung reaktivieren Jochen und Pfisty Absorb. Es dauert zwar noch einmal fast 3 Jahre bevor das Album "Dealing with Pain" erscheint, aber die Mannen aus Erlangen können auch hier gewaltig abräumen, so berichten neben den Online Medien auch Der Metal Hammer und der Rock Hard über den Silberling. Selbst New-Metal-Media bleibt das Album nicht verborgen und schnell entsteht ein starkes Band zwischen dem damals noch jungen Magazin und der Band Absorb. Zwischen 2012 und 2014 kommt es zu einigen unruhigen Phasen in der Bandgeschichte und so wechselt das Line Up einige Male. Mit Daniel und Volker ( Volker war bereits Sänger bei Blackness, ist also ein alter Bekannter) kommt aber ein wenig Ruhe in die Band und es können neue Ideen umgesetzt werden. Im November 2014 beginnen Absorb damit neue Songs auszuarbeiten und diese aufzunehmen. Die ersten Soundschnipsel, welche veröffentlicht werden, klingen jedenfalls sehr viel versprechend. Nun wir es aber Zeit ein Auge auf die neuste Veröffentlichung zu werfen, denn mit "Vision Apart" steht ein erstes Lebenszeichen in der jetzigen Besetzung auf dem Plan.

Da ist sie nun die neue EP "Vision Apart" von Absorb und für mich fällt Weihnachten und alle meine Geburtstage auf einen Tag, denn neben der Band und Sound Engineer Stefan Fimmers aus dem Aexxis Art Studio, sind wir hier bei New-Metal-Media, die ersten, die einen Blick darauf werfen dürfen. Hatten wir doch 2011 schon das Album "Dealing with Pain" besprochen und nun kommt etwas neues ins Haus geflattert. Zwar hatte Bandgründer und Gitarrist Pfisty schon vor einigen Wochen erzählt, dass etwas härteres, rohes und energiegeladenes kommt, aber was mich genau erwarten würde, das konnte ich nicht wissen. Und so komme ich mit dieser EP wie die Jungfrau zum Kinde, eben sehr unbefleckt. Also die Boxen voll aufgedreht und mit "Perfect Whore" gestartet. Was nun erklingt weicht tatsächlich von dem gewohnten Sound der Band ab, denn Maschinengewehrartig schießen die Salven in Richtung der Lautsprecher, düster und diabolisch ergießt sich der Gesang, der neuen Frontröhre Volker und schnell und roh presst sich der Rhythmus der Gitarren in die Gehörgänge. Im ersten Moment bleibt einem erst einmal die Luft weg, denn so klangen die Erlanger Mannen bisher nicht, fast habe ich ein wenig Angst den zweiten Track zu starten, denn was soll nach so einem Song noch kommen, wo wird die Steigerung sein? "Los Muertos de Hambre" brennt wie der Vorgängertrack und lässt keine Wünsche offen, denn hier zeigt sich wie variabel die Musiker sind und so schwingt neben dem Death Sound auch eine gewaltige Portion Thrash Metal mit. Das Schlagwerk leistet Schwerstarbeit und auch die Riffs klingen rotzig und roh, sind aber punktgenau und sauber ausgearbeitet. Ein zweiter Aha-Effekt stellt sich ein und so kann ich nicht anders, als den Titel erneut laufen zu lassen. Wieder und wieder! "Undead" ich glaube ich schweige zu dem Song lieber, sonst denken die Leser noch dieses Review wäre gekauft worden. Nein aber mal im Ernst, Wahnsinn wie facettenreich man in bisher nur drei Stücken sein kann. Wieder ist es Sänger Volker, der mich mit den Variationen in der Stimme und im Gesang begeistert, so schwankt er zwischen grunzenden tiefen Parts und klaren und hohen Gesängen. Rifftechnisch bekommt man die volle Bandbreite, von langsamen melodiösen Fragmenten bis hin zu brachialen Killerparts. Leider komme ich nun mit "World stops turning" schon zum letzten Track, was ich zum Einen sehr bedauerlich finde, zum Anderen aber auch gut, da das ja heißt Absorb müssen bald ein Album nachlegen. Hatten die drei letzten Songs mich schon begeistert, so legen die Erlanger Musiker hier noch eine Schippe nach. Freunde der wirklich harten Klänge kommen hier voll auf ihre Kosten.

Fazit:
Aufgepasst Absorb sind zurück und sie strotzen vor Kraft und Energie. Auch wenn ich Sänger Günni sehr geschätzt habe, so muss ich doch sagen, dass sich mit Volker ein Mann am Mikro einfindet, der weiß wie man seine Stimme gekonnt einsetzt. Ich hätte die Songs noch stundenlang laufen lassen können. Aber da die Nachbarn schon Gehörschutz tragen, lasse ich das mal lieber. Auf jeden Fall eine Topleistung, die an Härte schwer zu überbieten sein wird und ich bin gespannt, wann und in welcher Form ein neues Album erscheint.

Line Up: Pfisty - Guitar, Volker - Gesang,
Jochen - Schlagzeug, Daniel - Bass

 

 

Soundqualität: 9/10                Variation: 9/10                      Cover: 8/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 8,7/10

Homepage: http://www.absorb-metal.eu
Facebook: http://www.facebook.com/Absorbmetal
MySpace: http://www.myspace.com/absorbmetal

 

 

 


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