Stefan Zörner
Sänger
Strangelet

Lange Zeit glimmte die Flamme nur vor sich hin und war angebracht, neue Ideen zu entwickeln um das Feuer nicht durch Eintönigkeit zu ersticken. Nun haben wir einige Kohlen nachgelegt um neuen Stahl in der Hitze zu schmieden. Let the Flame burn gibt dem Leser Einblick in die regionalen Metalszenen und in das ganz persönliche Leben von Musikern. New-Metal-Media spricht mit ihnen über den Weg an die Spitze des Rock`n`Roll`s und darüber was man als Musikschaffender mitbringen muss. Mit Stefan Zörner dem Sänger der Heilbronner Heavy Metal Band Strangelet beleuchten wir die schwäbische Newcomerszene ein wenig genauer, denn In Metal we are United....

NMM: Danke Stefan, dass du den Anfang für die Neubelebung von Let the flame burn machst, wir werden über dich als Musiker sprechen und darüber wie du ganz persönlich zur Musikszene stehst. Wie bist du zur Musik gekommen, was war für dich ein wichtiger Impuls?

Stefan: Ich bin als jüngstes von 5 Kindern aufgewachsen - also kann ich sagen, meine Geschwister, die allesamt tolle Musik hörten und noch immer hören, haben mich schon sehr früh zum Sound von Purple, Queen, Bowie, AC/DC, AOR und Hard Rock gebracht.

Dazu war ich in der "Metaller-Fraktion" in unserer Schulklasse und kam so früh auf Dio, Maiden oder Metallica. Gottseidank, denn die Hauptalternative wäre der Plastikpop der NDW gewesen! 

NMM: Wie sieht dein musikalischer Grundstein aus und wie bist du unterstützt worden?

Stefan: In der Tat ging das ganz klassisch über die Schulband, so Mitte der 1980ger. Ich wollte eigentlich ja "nur" Keyboarder werden, und um deine zweite Frage zu beantworten, jap mein Dad kaufte mir meinen ersten Synthi, aber da der Schulband ein Sänger fehlte, wurde halt einer von uns... bestimmt. Nun, so begann das dann mit schaurigen Maiden- und Magnum-Covers, haha! 

NMM: Wie bekommst Du den Spagat zwischen Musik und Beruf bzw. Musik und Familie hin?

Stefan: Och, das klappt ziemlich geschmeidig. Klar, besonders zur Zeit geht ein Haufen Freizeit drauf, da ich ja auch viel Promo für das aktuelle STRANGELET-Album mache, CDs versende, bemustere und auch unsere Kontakte in facebook so gut wie möglich pflege, aber ich tu es halt auch verdammt gern. Ich bin gern dazu bereit, alles zu geben. Mein Umfeld weiß das und weiß auch damit umzugehen. Dafür liebe ich meine Family and Friends auch so sehr! 

NMM: Gab es Momente wo Du alles hinschmeißen, also der Musik den Rücken kehren wolltest? Was hat dich motiviert trotzdem weiter zu machen?

Stefan: Jap, die gab es. Ende des Jahrtausends war ich recht von der Rolle, von den falschen Leuten beraten und mit mir selbst im Unreinen. Ich verließ nach 2 tollen CDs meine damalige Band und irrte planlos durch ein mir selbst seltsam fremdes Leben. 2002 machte ich noch mit einem befreundeten Produzenten eine Classic Prog-Rock CD. Dann war der Ofen erstmal aus. 

Ich schrieb ne Novelle und einen Roman, dazu immer wieder Lyrics. Versuchte, "normal" zu leben, den von der Gesellschaft geforderten Normen zu entsprechen. Und scheiterte daran, haha! 

Etwas fehlte... und ich spürte das mehr und mehr, träumte sogar immer öfters davon. Mein komplexes Wesen verlangte nach kreativem musikalischen Output. Ich wäre schlicht eingegangen, hätte ich nicht wieder gesungen und auf Bühnen gestanden. Also: Vollgas back to my real me.

NMM: Viele Fans denken heute noch das man alleine von der Musik leben kann, besonders wenn man einen Plattenvertrag hat. Wie sieht es bei dir aus, was kannst du aus eigener Erfahrung zu dem Thema sagen?

Stefan: Haha, können tut man alles! Aber im Ernst, das Business today ist so verdammt hart, so verdammt schnelllebig und so verdammt nach kommerziellen Interessen ausgerichtet, dass es einem unglaublich viel Energie, Verzicht und auch das Leben mit der Ungewissheit, ob man den Kühlschrank füllen kann, abverlangen würde, wenn man sagt: Sodele, ich leb jetzt von meiner Musik. Sagen wir so: Ich kenn genug tolle und geniale Musiker. Die wenigsten davon leben rein von ihrer eigenen Musik. Vor allem, wenn man es über mehrere Jahre hinweg betrachtet. Sad but true.

NMM: Was ist deiner Meinung nach die Grundlage überhaupt noch Musiker zu werden? Wo liegen die Hauptanforderungen?

Stefan: Im Grunde wohl das selbe, wie früher auch: Talent, ne Vision, Feuer und viel viel Geduld. Und natürlich fett Vitamin B oder ein fettes Bankkonto wären auch recht hilfreich, haha! 

 

 

 

 

 

 

 

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