Let the Flame burn

In den letzten Jahrzehnten hat sich gerade die lokale Metalszene stark verändert, einer Vielzahl an Bands steht eine geringe Zahl an Locations und Festivals gegenüber. Im dritten Teil der neuen New-Metal-Media Reportagen Reihe werden wir die Metalszene in Franken, dieses Mal konnten wir die Band Infected Authoritah gewinnen. Und die jungen Musiker haben einiges über Franken zu erzählen.

Stellt euch bitte einmal kurz vor und erzählt den Lesern aus welcher Region ihr kommt:

Wir (Infected Authoritah) kommen aus dem Großraum Lichtenfels in Oberfranken/Bayern. Gegründet haben wir uns im Sommer 2008. Allerdings fehlten uns zu dieser Zeit noch die passenden Musiker (Schlagzeug, Bass) um das Projekt komplett aufzuziehen. Nach mehreren über die Jahre verteilten Besetzungswechseln standen wir dann letztendlich mit fünf gut harmonierenden Musikern auf der Bühne. Seit dem Jahr 2010 besteht die Band aus den Musikern Stefanie Hauber (Bass), Daniel Rottenbach (Guitars), Manuel Doppel (Guitars), Andreas Scherzer (Drums) und Christopher "Gizmo" Zillig (Vocals). Mehr oder weniger geeinigt haben wir uns dann auf eine Art "Modern Thrash Metal", was unsere Musik wohl am besten beschreibt. Im Großen und Ganzen eine Mischung aus Elementen von Bands wie Slayer, Kreator und In Flames. Quasi eine Mischung aus harten Riffs, melodischen (zum Teil zweistimmigen) Riffs, Screams und Growls.

Lichtenfels, da fallen mir auf Anhieb nur die Stadthalle in Lichtenfels und das Immerhin in Würzburg ein, welche Locations gibt es sonst noch, wo es möglich ist aufzutreten? Mit welchen Problemen hat ihr zu kämpfen?

In unserer Region hält sich die Auswahl eher mittelmäßig, da dort extreme Musik, zumindest bei den Besitzern potentieller Locations, nicht so angesagt ist. Jedoch gibt es verschiedene kleine Clubs oder Jugendzentren, in denen man selbst ein Konzert veranstalten kann. Voraussetzungen gibt es eigentlich keine, nur muss man natürlich bei selbst veranstalteten Konzerten mit einer Miete für die Location rechnen. Und da hatten wir auch schon das Problem, dass es den Besitzern ein zu großes Risiko war die Band selbst ein Konzert veranstalten zu lassen, aus Angst, dass die Kosten nicht gedeckt werden können.
Ein großes Problem ist, dass viele Veranstalter zwar gute Bands haben wollen, jedoch ausschließlich mit Kosteneinsparung. Man spielt und bekommt oft nicht einmal den Sprit für teilweise sehr weite Anfahrtswege. Dabei sind die Kosten, die die Bands selber tragen müssen, viel größer. Mit mangelhafter Organisation hatten wir bisher zum Glück keine großen Schwierigkeiten, nur lassen oft die Soundverhältnisse zu wünschen übrig, aber das liegt eben an der verfügbaren Technik, die in kleinen Clubs oder Jugendzentren natürlich nicht gerade Spitzenklasse ist.
Der größte Teil unserer Auftritte sind Austauschgigs mit bekannten Bands. Wir veranstalten auch selbst mehrmals im Jahr bei uns im Landkreis kleinere Konzerte, bei denen wir dann diese Bands wieder einladen.
Ansonsten bewerben wir uns regelmäßig für Festivals in der Nähe oder nehmen mit Veranstaltern direkt Kontakt auf. Aber es läuft eigentlich immer auf Vitamin B hinaus, ohne Beziehungen ist es sehr schwierig an Auftritte zu kommen. Das kann natürlich, vor allem am Anfang der Bandgeschichte, recht frustrierend sein, aber da heißt es einfach durchquälen und so viele Kontakte wie möglich knüpfen.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass sich Musiker miteinander vernetzen müssen und neue Möglichkeiten finden müssen, auch jenseits von Facebook. Wie sieht es bei euch zum Beispiel mit Vereinen oder Musikertreffs aus?

Facebook spielt bei der Verbreitung unserer Gigs eine Zentrale Rolle. Außerhalb können wir uns nur mit Flyern und 'Mundpropaganda' behelfen, was für unsere Verhältnisse völlig ausreicht. Vereine oder Treffs gibt es nicht.

Als Musiker muss man ein Publikum finden und für sich gewinnen, wie sieht es in eurer Region (Lichtenfels) aus? Worin besteht dort die Problematik?

Die lokale Bandszene an sich ist bei uns relativ groß. Allerdings muss man eben die gewissen Stilrichtungen unterscheiden. In unserem Stilbereich (Metal) findet man schon die ein oder andere Band. Eine genaue Anzahl kann ich so gar nicht nennen. Allerdings sehen wir das Ganze nicht als eine Art Wettbewerb. Wer unsere Musik mag, der kommt auch zu unseren Gigs, Genügend Fans?! Naja was soll eine Band in unserem Stadium sagen... Wir konnten uns doch schon eine gewisse Fanbase erspielen. Es könnten gern mehr sein... aber wie das eben so ist können es gerne immer mehr sein.

Dann ist es auch sicher schwierig Auftritte auf Festivals zu bekommen, welche Festivals sind bei euch ansässig?

Bei uns im Landkreis gibt es zwei große Festivals, das Way of Darkness und das Ragnarök. Dort spielen konnten wir bisher aber leider nicht, weil zum einen unser Musikstil nicht dazu passt und es zum anderen ohne Vitamin B schwer ist ins Line Up zu kommen. Da hilft nur selbst etwas zu veranstalten und dankbar für kleinere Festivals zu sein, wie das Summerblast Open Air in Coburg und Der Landkreis Rockt in Lichtenfels.

Was immer mehr in der Metalszene zu beobachten ist, ist das es immer mehr Pay to Play gibt, sprich Bands müssen sich ihre Auftritte erkaufen. Wie beurteilt ihr die Lage, ist man bereits mit solchen Angeboten an euch herangetreten?

Bei uns in der Gegend gibt es zum Glück kein Pay to Play, allerdings muss man als Underground Band zum Teil auf jegliche Gage verzichten können. Wir haben lediglich von einer befreundeten Band gehört, dass es zum Teil bei größeren Festivals für Underground Bands nur mit Pay to Play möglich ist, ins Billing aufgenommen zu werden.

Natürlich müssen wir, wenn wir selbst Gigs veranstalten, eine Miete für die entsprechende Location bezahlen und Leihgebühren für die Anlage und der Mischer möchte natürlich auch etwas verdienen. 

Wo kaum ein Fan drüber nachdenkt, ist das eine Band auch üben muss, das Problem, welches ich hier sehe, dass eventuell nicht genug geeignete Räume vorhanden sind und die vorhandenen sehr teuer sind. Wie sieht es da in eurer Region aus, welchen Problemen steht ihr hier gegenüber?

Der Preis für entsprechende Räume ist meistens in Ordnung. Das größere Problem ist oft die Lage. Wir mussten teilweise Strecken von bis zu 65 Kilometern zurücklegen um Proben zu können, denn die meisten Proberäume in erreichbarer Nähe sind schon durch andere Bands belegt. Zur Zeit sind wir bei einem guten Bekannten untergebracht der uns einen guten Preis macht und für jeden gut erreichbar ist.

Was müsste sich euerer Meinung nach ändern, damit die lokale Metalszene bei euch in Gang kommt? Wo liegen die allgemeinen Probleme für Bands?

Veranstalter müssten bei großen Konzerten und Festivals mehr junge Bands aus der Umgebung spielen lassen, die so für frischen Wind in der Szene sorgen können und sich oft schon einen recht ansehnlichen Fankreis erspielt haben. Außerdem stellen die Verantwortlichen der Städte häufig sehr hohe Auflagen, die es uns Bands schwer machen selbst etwas zu organisieren, z.B. durch erhöhte Mietkosten und verfrühte Schlusszeiten.

Wer mehr über Bands, Veranstalter, Festivals und Locations aus seiner Region erfahren möchte, der sollte die nächsten Wochen die Augen offen halten, denn New-Metal-Media wird jetzt wöchentlich über die lokalen Metalszenen berichten. Wir danken Lichtscheu für diesen gelungen Auftakt und wer über seine Band, Location, Magazin, Festival berichten möchte, setzt sich gerne mit uns in Verbindung.

Mehr Infos zu Infected Authoritah gibt es hier:

 

 


Facebook: http://www.facebook.com/InfectedAuthoritah
Myspace: http://www.myspace.com/infectedauthoritah

 

 

 

 

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