Da es ja nun etwas her ist das ich mit Leuten  aus der Tierbefreier / Veganismus Szene geplaudert habe oder  Berichte über Veranstaltungen in der Form konnten ja aus bekannten Gründen auch nicht geschrieben werden.  Da dachte  ich mir wird mal Zeit sich Leute vors Mikrofon zu holen die genau wissen worüber sie reden. Und zwar niemand geringeres als Roots of Compassion das Vegan Kollektiv aus Münster war mit einer der allerersten Online Händler wo  man veganes Lebensmittel &  vieles mehr beziehen konnte.  Jetzt vor kurzem gab’s was zu feiern und zwar ihr 20jähriges Bestehen.

NMM: Hallo Sania, danke dass du dir Zeit für das Gespräch nimmst

Sania: Ja sehr gerne danke für die Einladung

NMM: Fangen wir doch ganz vorne an viele werden wohl nicht wissen wer ihr seid dann stell dich & das Kollektiv bitte einmal vor.

Sania: Sehr gern mein Name ist Sania & ich Mitglied des ROC Kollektiv. Das Kollektiv gibt’s nun 20 Jahre & wir betreiben einen veganen Online Shop mit Merchandise, Bio fairen Kaffee, Veganen Snacks und vieles mehr und hatten auch einen Verlag der gerade etwas auf Eis liegt aber tatsächlich bringen wir ein neues Buch raus was wir mit Crowdfunding finanziert haben das ist nun bei uns angekommen. Das ist so die kurze Fassung wer ROC und Ich bin.

NMM: Wann war für dich klar geworden ich möchte mit meinen Verhalten nicht mehr Tiere ausbeuten töten oder irgendeiner Form Schaden zufügen?

Sania: Da kann ich mich noch relativ gut daran erinnern das war 2007 habe ich mich Anfang 20 mit den Hintergründen von Tierausbeutung zu beschäftigen aber auch allgemein das Thema Ausgrenzung auseinander zu setzen habe mich zusammen mit einem Freund  damit diskutiertet und mehrere Texte studiert  & am Ende der ganzen Infos stand fest:  Ja es gibt keine andere Wahl wenn man moralisch handeln möchte & ethisch darauf Wert legt & möglichst sofort keine Tiere mehr zu essen.  Aber auch alles vegetarische nicht mehr zu konsumieren weil genauso für Tierausbeutung verantwortlich ist & möglichst auf Dinge zu achten wie Beispiel keinen nicht fairen Kakao zu konsumieren oder zu offensichtliche Dinge wo Lebewesen Menschen wie Tiere ausgebeutet werden.  Da ich bin zu 1 November 2007 vegetarisch geworden aber ganz klar mit der Perspektive vegan zu werden. Das hat dann ein Jahr gedauert & 2008 bin ich da konsequent geworden.

NMM: Nun hattet ihr auch Geburtstag nochmal herzliche Glückwünsche von mir. Was glaubst ihr ist es was Roots of Compassion den besonderen Charme verleiht?

Sania: Vielen Dank unsere Geburtstage dehnen sich immer etwas aus da es verschiedene Startpunkte gibt für Roots of Compassion erstmal als Name  für das Projekt dann 2002 ist die Website roots of compassion.org online gegangen & seit 2003 gibt’s auch explizit einen Online Shop deswegen haben wir so 3 Jahre wo wir runden Geburtstag feiern können. Und ja seit 20 Jahren gibt’s die Seite rootsofcompassion.org und das ist ein Grund zum Feiern. Das ist eine schwierige weil ich ja Teil des Ganzen bin um das zu beschreiben ich würde sagen uns macht was Besonderes aus weil wir anders  wirtschaften als fast ausschließlich andere Unternehmen die mir bekannt sind zumindest in diesem Feld. Es gibt aber auch andere kollektive des hohen ethischen Standards wie das Zusammenarbeiten als auch ihre Produkte legen. Bei uns kann ich mit guten Gewissen sagen das wir sofern es uns möglich ist in diesen Wiedersprüchen zwischen auf dem Markt überleben zu müssen und unseren ethischen moralischen Grundsätzen immer nach besten Gewissen uns zu entscheiden und im Rahmen was uns möglich ist und ich glaube damit sind wir relativ einzigartig unterwegs. Es gibt noch andere aber nicht als zu viele und ich würde sagen das ist es was Roots of Compassion ausmacht.

NMM: Es ist ja längst kein Nischen Thema mehr das in der Metal  Szene & der Veganismus Hand in Hand gehen. Alleine an Bands oder deren Mitglieder da hätten wir Heaven Shall Burn (Vegetarier & Veganer)  Mille Petrozza  (wo ja irgendwie immer variiert zwischen Vegan &Vegetarisch)von Kreator, Alissa White Gluz von Arch Enemy und viele mehr. Eine wahrlich gute Entwicklung.  Du Sania bist ja auch Freund der schwermetallischen Klänge wie ist deine Meinung dazu?

Sania: Ich glaube dass in den letzten 20 Jahren so ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden hat der vor dieser Szene auch nicht halt gemacht hat. Es gibt ja Teile der Musikszene die sich vorne herein damit identifiziert haben aus den Hardcore kommend haben sich diese Ideale des Nicht Tierausbeuten relativ früh verbreitet als es gesellschaftlich weniger akzeptiert war. Ich glaube in dem Bereich den du angesprochen hast ist das immer noch sehr sehr partiell das das irgendwie stattfindet aber es gibt coolerweise diese Leuchttürme die das nicht nur nach Innen leben sondern auch nach außen wobei die glaube ich dann die bei anderen auf viel Wiederstand stoßen die das dann nicht verstehen und nicht nachvollziehen können.  Aber diejenigen die dem zustimmen für die ist es natürlich angenehmer diese Personen in der Szene zu haben die Fürsprecher & Fürsprecherinnen dafür haben. Aber wie ich das einschätze & ich bewege mich auch schon seit 20 Jahren in diesem Bereich es ist weiterhin relativ vaginal es ist cool das es da ist und es ist schön die Menschen diese Verantwortung auf sich nehmen & so eine Vorbild Funktion haben aber ich glaube es ist immer auch noch weniger als gesamt gesellschaftlich das wäre zumindest meine Vermutung irgendwie. Wenn man sich auf „normalen“ Festivals umschaut wird man jetzt nicht den Eindruck bekommen okay der vegane Wandel  hat Deutschland schon total verändert oder so würde ich mal so schätzen.

NMM: Bleiben wir doch gleich noch beim Thema Metal. Wann und Was  war dein persönlicher dein Boah was ist für Hammer Musik  Moment?

Sania: Okay das kann ich sogar auch beantworten. Ich habe irgendwann mal im Urlaub eine Black Sabbath  & Iron Maiden CDs von meinen Vater gekauft bekommen da war so zwischen 2001 & 2002. Habe mich schon vorher dafür ein bisschen interessiert aber das waren für mich diese Wow Momente  die du gerade angesprochen hast und das ist jetzt schon 20 Jahre her & seitdem bin ich dabei auch hat sich seit dem einiges verändert aber das Interesse ist nach wie vor da.

NMM: Was waren das für Alben?

Sania: Ja das waren so witzige Raubkopien von Black Sabbath da waren 2 Alben zusammen darauf. Das war einmal Paranoid  & Technical Ecstasy hintereinander witziger Weise & von Iron Maiden so ein raubkopiertes Best Of wo alles insgesamt drauf war.

NMM: Was würdest einen Metalhead empfehlen wenn er das erste Mal bei euch im Shop wäre?

Sania: Das „Death in my Metal not in my Meal“ Shirt. Wir haben das erste Mal an einem Stand dabei gehabt als wir vor eineinhalb Wochen im „Land der Tiere“ einem Lebenshof waren beim Sommerfest & alle Menschen die irgendwie mit Metal zu tun haben sind da stehen geblieben und haben sich daran erfreut das war direkt Thema irgendwie. Das wäre meine allererste Empfehlung und meine erste Wahl wenn ich aus der Szene kommend mich mit unserer Seite beschäftigen würde.  Falls man denn kein Tod schon in seinem Essen schon hat oder es sich sehr wünscht oder auf dem Weg dorthin ist.

NMM: Du bist  im ROC Kollektiv ihr veranstaltet an verschiedenen Wochenenden ich nenns mal Futtertage wo es Vöner & leckere Speisen fürn guten Zwecke gibt. (Schaue immer neidisch vom Bildschirm zu wenn ihr am Futtern seid ^^)   Ihr seid mit euren Ständen auf Festen unterwegs In wie weit bist du noch darüber hinaus aktiv?

Sania: Ja tatsächlich diese „Vöner“ Sache die du erwähnt hast bei der bin aktiv hat aber nicht direkt was mit ROC zu tun ich mache das mit Personal Union mit anderen Menschen es gibt ein anderes Kollektiv hier in Münster was sich um diese Vöner Sache kümmert. Die Verwönerinnen nennen wir uns ich mache bei beiden mit und wird von ROC mit beworben wenn es mal sowas gibt und ist ja auch sehr nahe liegend. Und darüber hinaus bin ich noch in anderen Kontexten aktiv ich habe an die Stadt angeschlossen & eine Bildungsinitiative mit anderen Menschen gegründet & da machen wir so Nachhaltigkeit Themen aber auch über Tierrechte und Tierbefreiung. Wir  waren schon auf Lebenshöfen wir haben einen Bio veganen Bauernhof/ Landwirtschaftsbetrieb in den Niederlanden besucht. Haben auch schon Workshops & Vorträge zu diesen Themen organisiert viele von uns bei ROC kommen aus solchen aktivistischen Kontexten teilweise haben sich die Dinge verändert aber die allermeisten kennen sich damit aus da vielgewirkt in der Vergangenheit  und dementsprechend Ganzheitlich ist das dann hier bei ROC sowohl was das Kollektiv angeht als auch andere Tätigkeiten.

NMM: Mit welcher Historischen Figur würdest du dich am ehesten vergleichen?

Mahatma Gandhi, Katze mit Hut, Pipi Langstrumpf, Darkwing Duck, Thor

Sania: Ich glaube es wär schwierig sich mit einen dieser Figuren sowohl historisch als auch ausgedacht zu wählen für mich spontan wenn ich ehrlich bin. Ich weiß es nicht wahrscheinlich ist es auch nicht ganz ernst gemeint die Frage aber es fällt trotzdem schwer das begründet zu beantworten.

NMM: Meinste es ist in naher Zukunft möglich das ihr mit einem Stand eurem Merch aufm Metal Festival seid?

Sania: Ich glaube tatsächlich nicht weil von Freunden früher hab ich mit bekommen die auch mal aufm Wacken waren das muss so 2015/2016 gewesen sein also die Preise sind absolut astronomisch.  So  Essenstände machen wir so im Kleinen in Münster & so Catering an sich haben wir auch gar nicht die Ausrüstung dafür mit allem anderen kommen wir auf so normalen Festivals nicht so gut an.  Wir haben schon sehr spezielle Dinge für ein bestimmtes Publikum das ist dann bei Veganen Straßenfesten oder mal beim Sommerfest aufm Lebenshof „Land der Tiere“ zum Teil da aber es ist ja dann schon etwas spezieller und angesichts wie teuer das meistens ist haben wir die Ressourcen gar nicht dafür und das Risiko würden wir nicht eingehen.

NMM: Nehmen wir mal an es wäre nicht zur Gründung von ROC gekommen wo würdest du stattdessen sein?

Sania: Das ist eine gute Frage ich glaube ich würde irgendwo versuchen Bildungsarbeit zu machen und irgendwie was ich sonst auch in meiner Freizeit oder teilweise bezahlt mache Aufklärung zu Tierrechten und anderen politischen Themen irgendwie zu betreiben.  Veranstaltungen organisieren auch andere Menschen einladen zu bestimmten Themen zu sensibilisieren. Ich kenne da paar Leute die in den Bereich tätig sind ich glaube kurz oder lang wäre es dazu gekommen das ich in diesen Bereich angefangen hätte und arbeiten würde.

NMM: Vielen Dank das war’s von meiner Seite das Schlusswort gehört dir.

Ich habe gar nicht viel zu sagen ich freue auf mich jeden Fall sehr über das Interesse freue mich das das geklappt hat. Das wir solchen Kunden & Kundinnen haben die sich für interessieren und das Interesse haben uns anderen zu präsentieren.  Das weiß ich sehr zu schätzen und ich bedanke mich nochmal für die Einladung & bei allen die das lesen oder gucken für das Interesse.

NMM: Magste gerade noch sagen wo ihr demnächst mit euren Ständen seid falls jetzt jemand Bock hat euch zu treffen?

Sania: In Hannover sind wir am 6 August beim Veganen Sommerfest.

Am 13 August sind wir auf einem kleinen veganen Straßenfest in Münster.

Am 20 August sind wir aufm Vegan Street Day in Bochum.