Nein, nein, diesmal handelt es sich nicht um Heavy Metal sondern um eine illustere Zusammenstellung von Bands aus dem Rock- und Stonerbereich. Das Ganze fand statt in einem der coolsten Läden im Siegerland, dem Vortex Surfer Club. Geladen hatten die Verantwortlichen des Freak Valley Festivals zu einer eher außergewöhnlichen Weihnachtsfeier mit Konzerten, einer kleinen Plattenbörse und einem „freaky“ Weihnachtsmarkt.

Der Club öffnete um 16:00, da war es erst mal angesagt die Location zu erforschen. Direkt nach dem Durchqueren des Eingangs befand man sich in einem Zelt, in dem die kleine Plattenbörse sowie die kulinarische Ecke zu finden waren. Am Plattenstand von „Marleen Records“ aus Fulda wurde ich auch sofort fündig. Zwei lange gesuchte Platten der Band Cactus gingen sofort in meinen Besitz über. Auch beim privaten Plattenverkäufer nebenan wurde ich fündig. Das war ja schon einmal ein guter Anfang. Der kleine Hunger kam und es ging ab zum Essensstand. Hier gab es Döner und zwar vegetarisch oder vegan – ganz schön „freaky“. Wir entschieden uns für die verschärfte Variante mit Zaziki und wurden positiv überrascht. Den Glühwein ließen wir wo er war und erforschten den Club. Direkt nach dem Betreten war man direkt im Merch Bereich. Fast alle Bands hatten T-Shirts und Tonträger dabei. Ein unbeschriftetes Tape erregte meine Aufmerksamkeit und ging für zwei Euro in meinen Besitz über. Doch davon später mehr. An der Bar gab es ein breit gefächertes Angebot an Getränken zu sehr zivilen Preisen.
Weiter hinten kam man in den Konzertraum mit kleiner, etwas erhöhter Bühne. Okay, sehr stimmungsvoll aber für die späteren Fotos doch eher sehr gedämpftes Licht. Da ich eigentlich in erster Linie wegen Wucan angereist bin, war ich doch etwas enttäuscht als diese Band krankheitsbedingt absagen musste. Als Ersatz wurde Cherokee angekündigt, die das Festival auch eröffneten. Stilistisch kann man sie ruhigen Gewissens in die Hardrock Ecke einordnen. Sängerin Kathie’s markante Stimme wird gut in die musikalische Umgebung eingebettet, geprägt durch die Twin Guitars. Einflüsse z.B. von Thin Lizzy können hier nicht verschwiegen werden. Das oben erwähnte Tape stammt übrigens von Cherokee und wurde anschließend kunstvoll bemalt. Zu spät gekommene können sich  im März mit einer 7″ Vinylscheibe eindecken, die bei HHR erscheinen und zwei Stücke, „Warriors Of The Rainbow“ und „Ridin‘ Free“, enthalten wird.
Zwischen den Bands gab es eine ca. dreißig minütige Umbaupause die sehr gut genutzt wurde um sich mit Getränken zu versorgen, Platten zu stöbern und gute Gespräche zu führen.
Als zweite Band gingen Green Orbit an den Start. Eine 3-er Besetzung mit Didgeridoo(m) Ergänzung. Ihr spaciger Stoner-Doom-Rock kam sehr druckvoll rüber. Gerade die Rhythmusfraktion drückte mächtig. Gefühlvolle Gitarrenlicks rundeten den Gesamteindruck ab.
Auf Glowsun war ich besonders gespannt. Die Franzosen sind ja schon seit den späten 90ern umtriebig und hat auch schon verschiedene Tonträger veröffentlicht. Sie erfüllten meine Erwartungen auf jeden Fall. Sehr guter Rock mit experimentellen Einflüssen.
Nun folgte mein persönlicher Headliner des Abends, Ded Orse aus London. Sie wurden angekündigt als unehelicher Sohn von Clutch und Black Sabbath und was soll man sagen – es könnte stimmen. Spielfreude pur, Interaktion mit dem Publikum und hammerstarke Songs. Einziger Wermutstropfen, sie hatten keinerlei Tonträger dabei. Auf meine Nachfrage sagte Sänger und Gitarrist Queasy: „Wir wollen spielen und zwar live“. Also scheinbar keine Zeit für’s Studio.
Rotor aus Berlin können auch schon auf eine längere Schaffensphase zurückschauen. Fünf Alben pflastern ihren Weg. auf Nachfrage wurde von der Band ihr letztes Werk „Fünf“ für Neuein-steiger und Neugierige empfohlen. Auf der Bühne liefern sie ein energiegeladenes Set. Druckvoll und trotzdem filigran durch die sehr gut abgestimmte Gitarrenarbeit.
Die letzte Band Tuber aus Griechenland kam mit vielen Vorschusslorbeeren, wurden sie doch für das Freak Valley Festival 2015 gesponsert.

Wie Rotor, ganz der Instrumentalmusik verschrieben, zeigten auch sie dass diese Art Musik zu spielen nicht langweilig sein muss. Auch diese Band kann schon auf einen Longplayer und eine EP zurückblicken.

Das Fazit fällt mir sehr leicht. Hier wurde in einem sehr entspannten Rahmen eine tolle Weihnachtsfeier durchgeführt. Alles passte zusammen und somit gibt es von mir eine ganz klare Empfehlung. Lasst euch nicht von unbekannteren Bands abschrecken, geht hin und lasst euch positiv überraschen.

Vielen Dank an Hacki für die Akkreditierung, an Volker für ein tolles, informatives Gespräch und an André und Fabienne von Marleen Records für die nette Unterstützung.

Running Order:

16:00 Einlass
16:00-17:30 DJ Wofo
17:30-18:10 Cherokee
18:40-19:25 Green Orbit
19:55-20:40 Glowsun
21:10-21:55 Dead Orse
22:25-23:30 Rotor
00:00-01:15 Tuber
01:15 till dawn DJ Wofo

Links zu Songmaterial der Bands und zum Club:

Cherokee:
http://cherokeehardrock.bandcamp.com/releases

Glowsun:
https://www.facebook.com/Glowsunmusic/app/178091127385/

Rotor:
http://www.rotorotor.de/
Tuber:
http://tuber.bandcamp.com/

Link zum Vortex:
http://www.vortex-surfer.de/

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