Schlafes Bruder -
Heute war Gott nicht hier (22.03.2013)
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2008
erhebt sich die Band Schlafes Bruder aus dem Staub der Geschichte um
fortan die Welt mit Mystik Rock zu bereichern. Eigentlich müsste man mit
der Geschichte schon 1999 beginnen, denn zu dieser Zeit sind Chris
Weller und Fritz Graner noch mit ihrem Projekt E Nomine beschäftigt,
welches ja ehr durch eine Dancelastigkeit besticht. 2005 legen die
Musiker E Nomine erst einmal auf Eis um sich einer anderen Richtung zu
widmen, eigentlich ist dies schon die Geburtsstunde zu Schlafes Bruder.
Es ist noch nicht lange her, da haben wir bei New-Metal-Media, die
Single Heilig besprochen und nun bekommen wir endlich die Antwort
darauf, wie sich Schlafes Bruder auf ihrem Album "Heute war Gott nicht
hier" verkaufen können und in welche Richtung das Langeisen gehen wird.
Der erste Songs "Absolution" wurde bereits im November 2012 als erste
Single zum Album ausgekoppelt und er besticht durch die Verschmelzung
von klassischen Rockelementen und modernen Dance-Elementen, die ja schon
aus der E Nomine Ära bekannt sein dürften. Thematisch geht es immer noch
um kirchliche Themen, die im späten Mittelalter angesetzt sein könnten,
jedenfalls weckt der Song diese Assoziation in mir und bildet eine ganz
eigene musikalische Aura. "Kyrie Eleison" geht in die selbe Richtung,
wobei auch hier eine sich in den Vordergrund drängende Tanzbarkeit nicht
abzustreiten ist. Gitarren mischen sich mit dumpf wummernden Bässen zu
einem fast epochalen Musikerlebnis, alle Elemente, die den Track
ausmachen sind sorgsam gewählt um eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen.
"Heilig" wurde kurz vor Veröffentlichung als Single veröffentlicht und
wurde von uns bereits besprochen, der Track verliert nichts von seinem
Charme und wer die Chance erhält sollte sich die Single unbedingt
zulegen. Im Themenkomplex des Albums und dessen Strukturierung hätte der
Song nicht fehlen dürfen. "Metallum" arbeitet mit harten Gitarren
Klängen und martialischen Trommeln, die eingebettet in den Gesang und
die umschmeichelnden Chöre eine ganz eigene Wirkung erzielen. Der Song
gefällt mir auf Anhieb sehr gut, da er zwar mit einigen elektronischen
Elementen spielt, aber eine sehr rockige und mitreißende Komponente
enthält. Zudem kommt der flüsternde Gesang dem Stück zu Gute.
"Erdenblut" fügt sich fast nahtlos in das Konzept des Album ein und
fährt große Chöre auf, die das Stück mit Leben füllen zudem werden die
Gitarrenparts hier deutlich fordernder und rockiger. Im Gesamten
betrachtet ist der Song sehr füllig und vom Aufbau sehr pompös, sowohl
der Gesang als auch die Backgrounds erwecken den Track, ja hauchen ihm
ein ganz eigenes Leben ein. "Thusnelda" geht noch einen Schritt weiter
in Richtung Rock und so spielen Schlafes Bruder hier mit Bass und E
Gitarren um den etwas schneller gehaltenen Track etwas aufzuwerten, im
Background wird auf bewerte Stile zurück gegriffen, man sollte
eigentlich meinen, das nach mittlerweile sechs Songs das Album an Kraft
verliert, dies ist aber ganz und gar nicht der Fall. Mit jedem weiteren
Stück gewinnt das Album ein wenig mehr. "Ich bin Liebe" geht einen
ruhigen und melodiösen Pfad und unterbricht somit den roten Faden ein
wenig. Zu erst ist der Track ein wenig gewöhnungsbedürftig, da der Sound
zwar im Gothikbereich liegt, aber irgendwie nach Schlager der 80ér Jahre
klingt, aber nach mehrmaligem Hören gewöhnt man sich dran und kann dem
Song einiges abgewinnen. Noch Stunden später habe ich den Refrain und
die säuselnde Melodie im Ohr. "Ritter und Knecht" holt mich dann aber
sofort wieder aus der ruhigen Stimmung. Der achte Song auf "Heute war
Gott nicht hier" spielt mit verschiedensten Elementen aus Rock und
Elektrobereich, was dem Track eine gewisse Tanzbarkeit verleiht um das
ganze Stück wirklich genießen zu können, kommt man nicht drum rum, es
mehrfach laufen zu lassen. Wir kommen nun zum Namensgeber des Albums
"Heute war Gott nicht hier", der mit harmonischen Gitarren beginnt und
langsam in eine gewisse Aggressivität über geht und so den Text gut
untermalt. Im Verlauf des Songs geht es fast epochal her, so entwickelt
sich fast eine Art Schlachtgesang und mit den Chorpassagen entwickelt
ein sehr episches und mystisches Stück. "Alendland" beginnt mit sanften
Klängen die orientalisch anmuten um sich dann immer mehr zu steigern und
mit einer fast Hardrockartigen Note zu glänzen. Die Gitarren sind
anfänglich sehr hart und roh, gehen dann aber wieder in eine rockige
Melodie über, nur im nächsten Moment wieder für ein Zwischenspiel
entfesselt zu werden. Alles in Allem ist der Titel sehr eingängig und es
mach Spaß, diesen zu hören. Auf geht es in die letzte Runde mit
"Schlafes Bruder" einem 08:35 Minuten Brecher. Dumpfe Bässe schlagen mir
entgegen, melodische Elektro-Elemente, verbinden sich zu einem großen
Gesamt Soundgebilde, welches durchaus tanzbar wäre. Hintergründig zieht
sich der Rock durch das Stück, wie ein roter Faden. Der Sound ist beim
ersten Hören fast schon überwältigend, so viele verschiedene Teile
kommen dem Song zu gute. Nach einigen Umdrehungen gewöhnt man sich aber
gut daran und so mancher Fan wird begeistert sein. Etwas überraschend
unterbricht der Titel etwa zur Halbzeit und wird noch einmal durch den
Song "Ich bin Liebe" aufgewertet, Alles in Allem ein gelungener
Abschluss.
Fazit:
Nachdem wir vor Kurzem die Single "Heilig" besprochen hatten, war es fast schon
klar, dass wir uns auch an das Album wagen würden. Um es kurz zu machen "Heute
war Gott nicht hier" ist unbedingt lohnenswert, es verbindet viele Elemente aus
Rock, Elektro und Dance miteinander und bildet somit ein ganz eigenes Konzept.
Die Geschichten der Songs sind sehr gut und das Album macht wirklich Spaß. Fans
des Gothik Rocks werden begeistert sein und sicherlich ihre Freude mit dem neuem
Album von Schlafes Bruder haben.
Soundqualität: 9,5/10
Variation: 9,5/10
Cover: 8,5/10 Booklet: 9/10
Gesamt: 9,1/10
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