Meddlstadl - Volksmetall (12.11.2012)

2008 hebt Georg Weihrauch, die Band Meddlstadl aus der Taufe, zusammen mit Oliver Tesch, Tim Frenzl, Heiko Pulser und Mario Hennig ergibt sich das erste Lineup der Band. 2010 debütiert die Band auf dem Blast of Eternity Festival. Auf Grund einer Schulterverletzung von Tim Frenzl wird die Band zurück geworfen, was sie aber nicht hindert die erste Single "Die Gedanken sind frei" sowie ein eigens hierfür produziertes Musikvideo zu veröffentlichen. Das erste Interesse von Fans und Magazinen ist geweckt. Im Herbst 2011 verlässt Oliver Tesch die Band und wird durch Marc Eggert ersetzt. Im Frühjahr 2012 geht es turbulent bei Meddlstadl zu so verlassen Heiko Pulser und Mario Henning die Band. Doch auch hier wärt die Suche nicht lange und so steigen Vladimir Catalina und Felix Haun ein. Beide Musiker sind voll in die Produktion der EP "Volksmetall" involviert. Im September wird im Rahmen des Metal Union Festivals die CD der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Im Wald da sind die Räuber" beginnt mit einer E-Gitarrenversion von In der Halle des Bergkönigs, einem klassischem Stück von Edvard Grieg. Ich habe schon einige Bands gehört, die sich genau an diesem Stück versucht haben und daran gescheitert sind, doch hier ist das Intro sauber ausgearbeitet und geht dann in einen schnelleren Rhythmus über, was dem ganzen mehr Lebendigkeit verleiht. Mir gefällt die Umsetzung des bekannten Volksliedes mit den den tiefen Growlings sehr gut, doch das ein oder andere Mal muss ich auch schmunzeln, so ist der glockenhelle Gesang der Teilweise einfließt doch sehr ungewöhnlich. Von der Beherrschung der Instrumente gibt es nichts zu beanstanden und so kann man das Lied auch gerne ein bis zwei mal mehr laufen lassen. "Die Loreley" beginnt in bestem Hardrock Stil und hat fast etwas von Power Metal, so ist man doch so manches mal versucht die Faust gen Himmel zu strecken. Ich benötige allerdings einige Durchläufe bis der Gesang so richtig bei mir ankommt, so bin ich ja ein bekennender Fan der hohen Töne, aber hier schwanke ich ein wenig, da ich den Gesang nicht wirklich einordnen kann. Dafür ist das Gitarrenspiel sehr gekonnt und erstklassig und wird unterstützt vom Schlagzeug, alles in allem ergibt sich so ein sehr angenehmer Metalsound. "Wir lieben die Stürme" hat einen packenden Rhythmus und von Anfang an ist man im Stück gefangen und es ist echt Vorsicht geboten, denn je öfter man den Song hört um so mehr geht er ins Ohr und setzt sich dort fest. Das mag vielleicht daran liegen, das die Thematik genau zu dem Landstrich passt aus dem ich komme oder einfach daran, dass das Lied mitreißend gestaltet wurde und der Sound wie die Faust auf´s Auge passt. Jedenfalls empfehle ich "Wir lieben die Stürme" gerne auch mehrfach zu hören. "Wie ein stolzer Adler" sagt mir erst mal so gar nichts, da mir dies Volkslied völlig unbekannt ist. Das Stück beginnt akustisch und geht dann in eine härte Gangart über, wobei dies nicht abrupt passiert sondern die Töne mit einander verschmelzen. Der instrumentale Einstieg ist sehr lang gehalten, wie der gesamte Song, wobei hier keine Langeweile aufkommt oder man gar überdrüssig wird. Man kann und sollte doch noch ein zweites und drittes Mal ein Ohr riskieren, den alleine die sauber ausgearbeiteten Gitarrenparts sind hörenswert. "Donaulied" ist dann auch mir wieder bekannt und hier wird es es richtig zünftig, es darf ordentlich geschunkelt werden. Ich bin mir nicht ganz sicher, bin aber der Meinung das die Grundlage des Songs ein schneller Walzer ist. Gitarren und Schlagwerk arbeiten harmonisch zusammen und so entsteht der Effekt, das man den Song auch wenn man ihn nicht kennt, schnell mitsingen kann. Was mir bei dem Lied besonders auffällt ist der Spaß, den es transportiert. Auch hier gilt, es kann süchtig machen und schnell verfällt man in eine Art Schunkelrausch. Wem das Stück weniger bekannt ist, der sollte sich im Internet einmal den pikanten Text raussuchen. "Kein schöner Land" beginnt sehr langsam und sehr melodiös, wieder sind die Gitarren sehr schön ausgearbeitet. Das Schlagzeug bewegt sich zwischen solidem Taktgeben und Trommelfeuer. Langsam steigern Meddlstadl das Tempo und so macht auch dieser Song wieder eine Menge Spaß, der Text sollte eigentlich jedem geläufig sein und so gibt es eigentlich kein Halten mehr. Zum Abschluss gibt es "Die Gedanken sind frei" auf die Ohren, diese Version ist echt hörenswert, denn es wird etwas düsterer und so kommen auch die härtesten Death Metaller auf ihre Kosten.

Fazit: Meddlstadl hätten Karl Moik und seinem Musikantenstadl wirklich das fürchten gelehrt und vielleicht den ein oder anderen Herzanfall verursacht. Es werden bekannte Volkslieder gekonnt in Metalversionen umgesetzt ohne dabei Kitschig zu wirken. Die EP mit ihren 31:52 Minuten Spielzeit ist sehr kurzweilig und es macht Spaß, die Songs auch jenseits von Volksfeststimmung und Bierseligkeit zu hören. Spielerisch bewegen die Musiker sich auf einem sehr herausragenden Level und die Instrumente sind sehr gut ausgearbeitet. Meddlstadl bedienen sich der unterschiedlichsten Stile und Elemente, was eine unheimliche Fülle ergibt und so ergibt sich für mich nur folgendes Urteil:  "Volksmetall" gehört einfach in jede gut sortierte Plattensammlung und ich bin jetzt schon gespannt wie ein mögliches Album aussieht.

 

Line Up:

 

Tim Frenzl                   Gitarre
Felix Haun                   Schlagzeug
Georg Weihrauch        Gesang
Vladimir Catalina         Bass / Gesang
Marc Eggert                Gitarre

 

 



 

Soundqualität: 9,5/10                Variation: 9,5/10                      Cover: 6/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 8,3/10

Homepage: http://meddlstadl.de/
Facebook: https://www.facebook.com/Meddlstadl
MySpace: http://www.myspace.com/meddlstadl

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