Review Larceny - Into Darkness

Larceny - Into Darkness (30.04.2015)

In fast schon regelmäßigen Abständen sind die Musiker von Larceny Gäste auf der Seite von New-Metal-Media und in jedem Review räumen sie kräftig ab. So ist es noch gar nicht lange her, da schrieben wir an dieser Stelle über die EP "Gunpowder Night" und auch hier schlugen die Melodic Death Metaller kräftig zu. Nun flattert die nächste Veröffentlichung in Form eines Albums ins Haus und wir sind gespannt, was die Musiker aus Baden Württemberg für uns und für die Fans vorbereitet haben. Auch wenn wir Larceny schon einige Male vorgestellt haben, lassen wir es uns nicht nehmen noch einmal einen Blick auf die Bandgeschichte zu werfen. 2004 schlägt die Geburtsstunde der Band und von Anfang an, steht das Projekt unter einem gutem Stern. So kommen die Musiker aus einem kleinem Dorf, das versteckt im Süden Deutschlands liegt und werden dort ständig gefördert, schnell erspielen sie sich einen soliden Ruf in ihrer Umgebung. 10 Jahre sind seit den ersten Atemzügen vergangen und Larceny können auf eine stetige Entwicklung zurückblicken. Zwar gibt es auch Tiefen in der Bandgeschichte, da man sich einvernehmlich von Sängerin Anna Rantou trennt, aber dieses hat dem Schaffen der Metaller keinen Todeshieb versetzt, sondern ganz im Gegenteil, das Verlangen nach einem ganz eigenen Sound noch gestärkt. Die erste Phase der Erneuerung läutete man mit der EP "Gunpowder Night" ein, die düsterer als zuvor klang und als eine Art Bindeglied zum jetzigen Album zu sehen ist. Ob "Into Darkness" das halten kann, was die Musiker schon im Vorwege versprachen, werden wir sehen.

Das "Intro" ist mir anfänglich schon fast zu zart und fragil, so setzen Larceny hier auf Klavierklänge, die immer voluminöser auftrumpfen und den Einstieg in das vorliegende Album ebnen sollen. "Detour to Hell" sprengt mir fast die Boxen, also den Lautstärke-Regler ein wenig runter gedreht, damit mir nicht die Ohren wegfliegen. Die Kraft und der Druck schon hinter dem ersten Song kann sich sehen und vor allem hören lassen. Ich bin schon einiges von Larceny gewohnt, aber hier legen die Schwaben noch eine Kelle nach. Stimmlich bewegt man sich fast im Black Metal Bereich, wobei es aber wesentlich melodiöser zugeht, als man denken könnte, die Gitarrenarbeit ist mit sehr viel Feingefühl ausgearbeitet und so macht schon dieses erste Stück eine Menge Spaß. "Afterlife" schließt sich in der Machart dem Vorgängertrack an, so sind die Growls zu meist sehr düster und roh gehalten, gehen aber sehr variabel in die höheren Parts über. Schlagwerk und Gitarren klingen sehr dynamisch und wechseln immer wieder das Tempo. Mit "Afterlife" zeigen Larceny, das ihnen sehr viel flexibles Geschick innewohnt und so kann man den Track gerne einige Male laufen lassen, ohne das er an Kraft verliert. "Into Darkness" seit ich diesen Song kenne, habe ich wieder Angst vor der Dunkelheit, jedenfalls wenn es um das musikalische geht. Die Riffs können sich durchaus hören lassen und die maschinengewehrartige Schlagwerk-Arbeit feuert unermüdlich Salve für Salve in Richtung der Boxen, Zeit zum Nachladen verbleibt da keine. Im Großen und Ganzen ergibt sich ein sehr roher, fast ungeschliffen wirkender Track, bei dem aber auf den zweiten Blick alles passgenau sitzt. "No Surrender" kracht als Halbzeitsong durch die Boxen, die Gitarren sind dem antrabenden Rhythmus angepasst und stürmen zeitweise davon. Der Sound und der Gesang entspricht dem der Vorgängertracks, sodass hier einfach der rote Faden weiter verfolgt wird. "Limbus" geht in eine ganz neue Richtung, so klingt der Anfang sehr verspielt und der Text ist in Deutsch gehalten, aber erst als die Dämme brechen, kommt das wahre Larceny-Feeling auf, die gewohnte Härte gepaart mit den kreischenden Gesängen. Ein wenig bin ich beim mehrmaligen Hören an Bands wie Goethes Erben erinnert, aber dieses wirklich nur sehr schemenhaft. "Hold the last Light" kracht durch die Boxen und setzt auf volle Geschwindigkeit, trotzdem sind immer wieder die ein oder anderen Feinheiten zu finden, die die gezogenen Linien aufbrechen. Fans sollten zum Beispiel einmal ganz genau hinhören, wenn das "versteckte" Keyboard einsetzt, denn genau so etwas wirkt wie ein Gewürz, etwas das dem Ganzen noch mehr Geschmack verleiht, das gewisse etwas eben. "I will Rise" tritt schon von Anfang an gewaltig in den Arsch und man findet eine Spur von Speed- und Power Metal in dem Song wieder, aber natürlich auch die von den Musikern gewohnte Härte. Auch hier ist das Keyboard nur zum Unterstreichen des Sounds vorhanden, aber für das Stück ist es unabdingbar, da sich so eine Fülle ergibt, die ohne diese Priese an Harmonie nicht erreicht werden würde. "I will Rise" ist mein unbedingter Anspieltipp, da sich gerade hier zeigt, was Larceny drauf haben und man auch einen Eindruck bekommt, was die Band leisten kann. "Gunpowder Night", kommt mir jetzt doch bekannt vor, war das nicht auch der Name der letzten EP? Natürlich war es der Name und natürlich auch einer der Tracks auf dem Silberling. Aber dieses Album bietet dem geneigten Hörer eben mehr und so packen die Mannen aus Baden ihn einfach noch einmal auf das Langeisen. Schaden kann es nicht, denn wer die EP nicht besitzt, hat so zumindest diesen Track mit in seiner Sammlung. "My Fall" ist auch schon bekannt, jedenfalls hier in der Redaktion, er befand sich auf dem gleichnamigen Album von 2013, aber auch hier gilt, das Larceny diesen Track wohl als eine Art Bonus mit auf die CD gepackt haben. Alle guten Dinge sind drei und so ist auch "End of Lies" schon auf der EP "Gunpowder Night" vorhanden gewesen und so ergibt sich gerade für neue Hörer die Möglichkeit, sich einen Eindruck über die Entwicklung der Band zu verschaffen.

Fazit:
Larceny, immer wieder Larceny, fast hat man den Eindruck, die Musiker wären direkt in der Redaktion zu hause, denn jeder ihrer musikalischen Output´s wurde hier auch besprochen. Aber dieses hat den einfachen Grund, dass wir diese Band von Anfang an weiter im Auge behalten wollten, um zu sehen in welche Richtung die Entwicklung geht. In den letzten Jahren haben die Mannen aus Schwaben sich stetig entwickelt, ohne jemals ihrer Grundlinie untreu zu werden. Für das neue Album "Into Darkness" sprechen wir unseren Lesern die Empfehlung aus, sich mit der Band einmal näher zu beschäftigen, da viele sicherlich angenehm überrascht sein dürften.

 

Line Up:

 

Oliver Gaupp                   Guitars & Vocals
Andreas Augat                Lead Guitar
Conny Ott                       Keyboard
Luke Frankenhauser        Bass
Dennis Siebert                 Drums

 

 

 




 

 

Soundqualität: 8,5/10                Variation: 8,5/10                      Cover: 8,5/10         Booklet: 0/10
Gesamt:
8,5/10

Homepage: http://www.larceny.de/
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Myspace: https://myspace.com/larcenymetal
Reverbnation: http://www.reverbnation.com/larcenymetal

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