Godslave -
Live (22.05.2013)
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Bevor
ich mit der Bandgeschichte der Saarbrückener Thrash Metaller von Godslave
beginne, möchte ich mich vorab entschuldigen, da ich bekennender Fan der Band
bin und somit keinen vielleicht ganz neutralen Blick
auf die Band und ihre Alben werfen kann. Ich hoffe man mag mir das ein oder
andere lobende Wort an dieser Stelle schon verzeihen, aber auch ich bin hin und
wieder ein Fan der ein oder anderen Band........
Die Mannen von Godslave geben als Gründungsjahr 2008 an und sind somit 5 Jahre
im musikalischen Geschäft unterwegs, allerdings geht die Geschichte der Band
noch ein wenig weiter zurück und so müsste man die Anfänge schon im Jahr 2000
sehen, als die Musiker noch in ein wenig anderer Besetzung als Slavery unterwegs
sind. Die Band bringt in dieser Zeit gerade mal ein Demo heraus. Doch so soll es
nicht bleiben und so wird 2007/2008 die Band Godslave ins Leben gerufen um die
deutsche Thrash Metal Szene in Bewegung zu bringen. 2008 erscheint das Album "Bound
by chains" welches in kompletter Eigenregie aufgenommen und vertrieben wird im
selben Jahr erscheint auch die EP "Out of the Ashes", welche mir durch einen
glücklichen Zufall 2010 in die Hände fällt. Von da an bin ich mit dem Godslave
Thrash Metal Virus infiziert und so geht es vielen, die die Band vorher nicht
kannten. 2009 und 2010 veröffentlichen die Musiker zwei Split Alben "Thrashed
und Thrashed Volume II" welche dann im folgenden Jahr in einem eigenen vollen
Album mit dem Namen "Into the Black" münden, dieses Album schlägt ein wie eine
Bombe und wird von einigen der wichtigsten Magazine mit Lob überhäuft. Doch die
Saarbrückener ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus und so erscheint schon im
Dezember 2012 ein weiteres Split Album, zudem touren die fünf Mannen quer durch
Deutschland und spielen den Support für Bands wie Sodom, Warbringer, Destruction
und viele mehr. Unermüdlich geht es auch im fünften Bandjahr weiter und so gibt
es für die Fans im Mai 2013 eine fette Überraschung, Godslave veröffentlichen
eine Live CD und diese ist gerade mal auf 77 Stück limitiert, doch auch Fans,
die keine CD erhalten, erhalten die Chance sich das Live Album herunter zu
laden. Ich denke das ist mal eine ganz nette Idee und genau um dieses Live Album
soll es in diesem Review gehen. Das Konzert wurde am 12. Februar 2011 im
"Kleiner Club" in Saarbrücken aufgenommen.
Ich bin immer sehr
kritisch wenn es sich um Live Alben handelt, da gerade hier die Qualität einer
Band immer sehr leidet und nicht jeder sich hiermit einen Gefallen tut. Doch die
Thrasher von Godslave brauchen sich hier nicht verstecken, denn schon das als
Intro gewählte Thrashed röhrt hart und wild durch die Boxen, die Gitarrenriffs
sind genau wie der Gesang sehr roh und schnell gesetzt und schon der Einstieg in
dies Live Album macht eine Menge Spaß und so kann man die feiernden Fans auf dem
Album sehr gut verstehen, denn die Stimmung überträgt sich grandios auf den
Longplayer. Gnadenlos geht es weiter mit "Anvilised", natürlich sind die Stücke
vom Album "Into the Black" bekannt, aber die live gespielten Versionen geben
noch einen besonderen Kick und so zeigen auch die zwischenzeitlichen Ansagen,
dass die Band live der Hammer ist und es versteht das Publikum zu unterhalten
und zu begeistern. Auch bei Songs wie "Insomniaddict" und "Unleashed the Slaves"
machen die Saarbrückener keine Gefangenen und so preschen die Gitarren nach
vorne, immer getrieben von dem Trommelfeuer des Schlagzeugers, abgerundet, wenn
man das im Thrash Metal so sagen kann, wird das ganze durch das Screaming von
Tommy und so geht der Sound unwillkürlich in den Nacken. Ich picke mir ja immer
wieder einzelne Stücke raus, die man auch noch ein oder zwei Mal hören kann,
aber bei Godslave ist das schwierig, hier gilt eher das Album bis zum Ende hören
und dann sofort wieder von vorne laufen zu lassen, auf jeden Fall wird diese
Entscheidung niemand bereuen. "Slippery when dead" haut gleich wieder auf die
zwölf, denn die Gitarren werden voll ausgespielt und der Song bewegt sich
zwischen modernem Thrash Metal und leichten Old School Ansätzen, aber ohne da zu
viel rein zu interpretieren, was zählt, ist das das Stück ganz gewaltig in die
Eier tritt und man sich nicht erwähren kann, noch ein wenig lauter zu drehen.
Den Nachbarn wird es auf jeden Fall freuen, wenn er mit solcher Musik aus dem
Bett geworfen wird. "Blood of the Innocent" hier haben Godslave ihr Publikum
fest im Griff und so ergeben sich schon im Vorgeplänkel mit den anwesenden
witzige Dialoge, die das gewisse etwas in das Album bringen. Der Song selber ist
schnell gehalten und der Schlagzeuger muss ordentlich Tempo vorgeben, bisher
macht mir das Ganze einen Heidenspaß und man kann sich vorstellen, welche
Stimmung geherrscht haben muss. "Why I hate" knüppelt den Hörer nieder und gibt
volles Tempo, so wie es bei gutem Thrash Metal sein muss. Der Song ist live
gespielt ein richtiger Brecher und was erstaunlich ist man hört auf dem Album
die Spielfreude der Band und jeder Ton sitzt ganz genau. Was diesen Longplayer
von anderen unterscheidet ist, dass er lebt. So kann man geradezu das Liveflair
in sich aufsaugen, was bei anderen Bands nicht so rüber kommt. "Scholar Eclipse"
ist Track Nummer acht und irgendwie vermisse ich den Song "A Shot in the Dark"
der auf dem Album "Into the Black" drauf ist ein wenig, warum dieser nicht mit
in die Setlist gekommen ist, kann ich mir nicht so richtig erklären, aber auch "Scholar
Eclipse" hat es gewaltig in sich und so tröstet mich das Ganze ein wenig über
den fehlenden Song hinweg und soweit ich sehen kann, gibt es noch einige
Extra-Stücke, die auf dem regulären Album nicht drauf sind. "Uncut, Unseen,
Unrated" knallt mir mit gewaltiger Power in die Ohren und setzt sich dort fest.
Die Energie des Tracks geht direkt vom Ohr in den Nacken und die teilweise sehr
dunklen Growls untermalen den Song, sodass auch nach mehrmaligem Hören immer
noch keine Routine einkehrt und das Stück immer wieder Spaß macht. "Zombie Panic
Holocaust" nach kurzem Vorspiel mit dem Publikum lassen es die Mannen von
Godslave wieder gewaltig krachen und so nimmt das Album noch einmal gewaltig
Fahrt auf und ballert dem Hörer gewaltige und schnelle Riffs gepaart mit
rasentem Trommelfeuer um die Ohren, dafür gibt es zwei Daumen hoch. "Into the
Black" ist eigentlich der Endtrack, des eigentlichen Albums aber Godslave wären
nicht Godslave, wenn sie nicht noch ein Ass im Ärmel hätten und kaum sind die
letzten Töne des Songs verklungen, gibt es noch eine fette Zugabe. "Wings of
Wrath" stammt von der EP "Out of the Ashes" und dieser Song ist einfach nur
mitreißend und für diese Show genau das richtige und so gibt es auf der
Zielgeraden noch einmal richtig Wind von vorne. Godslave packen die volle Thrash
Metal Keule aus, auch hier gilt mehrfaches Hören kann nicht schaden. "Dead
Reckoning" ist ebenfalls auf der EP "Out of the Ashes" zu finden, aber die Live
Version kann die CD Version noch um einiges toppen und so bekommt man mit diesem
Album eigentlich zwei zum Preis von einem... "Our School" stammt vom ersten
Split "Thrashed" und somit ist die Diskografie der Band schon fast komplett und
alle Fans dürfen sich freuen auch wenn sie das ein oder andere Album noch nicht
besitzen. So kommen alle in den Genuss auch einiger älterer Stücke, die immer
wieder gut im Ohr brennen.
Fazit:
Danke Godslave für 5 Jahre musikalische Unterhaltung. Dieses Live Album gehört
in jeden Plattenschrank auch wenn es nur ein spezielles Geschenk an die Fans
war. Zum Schluss dieses Reviews möchte ich mich bei Bernie, Thommy, Peeß, Meyer
und Tobias auch noch persönlich bedanken, denn die Band ist auch menschlich
schwer in Ordnung und hat New-Metal-Media schon so manches Mal unterstützt. Ich
verneige mich vor euch als Fan, hoffe auf das kommende Album und wünsche euch,
dass ihr noch sehr lange die Bühnen dieser Welt rocken werdet.
Line
Up:
Thommy
Vocals
Bernie
Guitar, Vocals
Peeß
Bass
Meyer
Guitar
Tobias
Drums
Soundqualität: 8,5/10
Variation: 9/10
Cover: 8,5/10 Booklet: 0/10
Gesamt: 8,7/10
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