New-Metal-Media`s WORLD of VINYL

Dead Lord – Heads Held High
by Hans-Jürgen Schmidt

Spielzeit: 47min
Medium: LP, schwarzes Vinyl
Label: Century Media Records
VÖ: 21.08.2015
Stil: Hard Rock

   Pressung: 2

   Klang: 2

   Aufmachung: 3
 

Anspieltipps: „Farewell“, „No Regrets“, „The Bold Move“, „With Heads Held High“

.     

Auf das Zweitwerk der Schweden um Mastermind Hakim Krim (guitar, vocals) konnte man durchaus gespannt sein.  Die Band hatte mit „Goodbye Repentance“ vor zwei Jahren ein Debut hingelegt, das Liebhaber von Twin-Gitarren und bodenständigem Hard Rock die Hände vor Dank gen Himmel recken liess. Als erstes möchte ich auf die Aufmachung eingehen:

Das Cover ist aus stabiler Pappe und außen nicht beschichtet oder laminiert. Es vermittelt durchaus den Eindruck älter zu sein als es eigentlich ist. Auch das Plattenlabel ist in diesem Stil gehalten. Die Haptik ist eher rauh aber nicht unwertig. Leider zieht sich die Materialauswahl bis zum Innencover durch und man hat schon Angst die Platte aus der Hülle zu nehmen ohne ihr Kratzer zuzufügen. Hier musste als erstes eine neue Innenhülle her.

Die Platte kommt mit einem Poster und einem zweiseitigem Beilageblatt mit Bandfoto und Texten. Bis auf das harte Innencover ist alles stimmig und passt zueinander. Die Pressqualität ist eigentlich ganz ok, allerdings gibt es einen störenden, scharfen Pressrand und das Loch ist zu klein und dezentriert. Für mich ein Indiz für die Überlastung der Presswerke.

Der musikalische Inhalt ist wieder über jeden Zweifel erhaben. Die Scheibe startet mit dem Song „Farewell“ Warum man einen Song mit so einem Namen an den Anfang stellt, bleibt wohl dem geneigten Hörer vorenthalten. Allerdings, das was aus den Boxen den Weg in die Gehörgänge findet macht Lust auf mehr. Ein eingängiger Refrain, straighte Gitarren und ein schöner Solopart mach das Stück zu einem prima Opener.

Das zweite Stück, kurz „Ruins“ betitelt, beginnt mit einem einfachen aber schönen Gitarrenintro welches dann gleich in ein ebenso gefühlvolles Solo übergeht. Neben dem eingängigen Gesang hört man auch sehr gut die super abgestimmte Gitarrenarbeit vom Krim und Hedenström. „Mindless“ startet etwas ruhiger. Der Fuß wippt mit. Das Stück steigert sich um dann etwas dahinzuplätschern. Ein einfacher gehaltenes Stück das mit seinem Refrain punkten kann. Keine Entschuldigungen, Augen zu! Wem bei diesem Stück nicht die musikalische Nähe zu Thin Lizzy deutlich wird, sollte nochmal die alten Scheiben auflegen. „No Regrets“ ist für mich eines der Höhepunkte auf dem Album. Mit „Cold Hearted Madness“ gibt es einen kleinen Knick, das Stück ist eher simple gestrickt und entwickelt nicht den Drive den man von Dead Lord erwartet.

Die zweite Seite startet mit „Strained Fools“. Ein ruhiger Beginn geht in die twin leads über bevor das Stück die bandtypische midtempo Performance erreicht. Auch hier ist der treibende Gesang bestimmend, musikalisch unterstützt von der gesamten Band. „When History Repeats Itself“ fängt mit einem Schlagzeug Intro an, dem epische Gitarrenarbeit folgt die immer wieder im Stück durchkommt. Das hört sich im ersten Durchgang erst einmal untypisch an.  „The Bold Move“ startet als gefühlvolle Ballade, die einen von Anfang an in den akustischen Bann ziehen kann, nimmt im weiteren Fortgang Fahrt auf um am Ende langsam auszuklingen. Hervorragende Gitarrenarbeit zeichnet dieses Stück aus. Mein persönlicher Favorit auf dem Album.

„Don't Give A Damn“ ist dann wieder eine schnellere Nummer, bei der wiederum kein Fuß stillhalten kann. Ferngesteuerte Wippbewegungen quasi. Man bekommt den Eindruck, auf diesem Album kann kein schlechter Song mehr kommen. Mit dem abschliessenden Titeltrack „With Heads Held High“ ist auch schon alles wieder vorbei. Als ob die Band Hunger machen wollte auf das nächste Album, hauen sie am Schluss noch mal einen Killer raus.

Das Album ist sehr warm und natürlich aufgenommen und hat einen authentischen Klang. Bis auf die eingangs angesprochenen Fehler ist es ein Vinyl-Hörerlebnis der gehoberen Art.
Zusammenfassend kann man sagen dass die Rohheit etwas abhanden gekommen ist dafür wirken die Songs kompakter. Richtige Killer wie „Onkalo“,  oder „Hammer To The Heart“ findet man nicht, dafür ist das Album in sich harmonischer, reifer und in sich geschlossener. Es hat durchaus Potential, wegen der Dichte der sehr guten Songs, ein Standardwerk der 2010er Dekade, oder darüber hinaus, zu werden. Auf jeden Fall haben sie mein Live Begehren geweckt. Weitere Konzerte sind Pflicht.

Seite 1

Farewell
Ruins
Mindless
No Regress
Cold Hearted Madness

Seite 2

Strained Fools
When History Repeats Itself
The Bold Move
Don't Give A Damn
With Heads Held High


 

 

Bewertungen

Klang
1 = exzellent
2 = gut
3 = durchschnittlich
4 = mässig
5 = mangelhaft

Pressung
1 = sehr gut, ohne nennenswerte Fehler
2 = gut, kleine, nicht hörbare Mängel möglich
3 = durchschnittlich, keine makellose Oberfläche
4 = eher schlecht, teilweise hörbare Pressfehler
5 = miserables Vinyl am Rande des Erträglichen

Aufmachung
1 = sehr durchdacht, mit Add-ons und Gimicks, sowie einer CD
2 = Aufwendiges Gatefold Cover mit abgedruckten Texten oder Textbeilage
3 = Einfaches Cover, Texte auf der Innenhülle abgedruckt oder Textbeilage
4 = Einfaches Cover, keine weiteren Informationen
5 = Ohne Cover

 

New-Metal-Media - In Metal we are United (c) 2009 - 2015