Blacklands - A New Dawn (01.02.2013)

Das Rheinland ist nicht nur für seine Sehenswürdigkeiten, Industrie und Weine bekannt, sondern auch so manche musikalische Perle stammt von dort. Blacklands wurde 2006 von Drummer Thomas Kelleners ins Leben gerufen. Thomas dürfte den meisten Fans noch durch Bands wie Lucifer´s Heritage und Heavenward bekannt sein. 2007 bekommt der Krefelder Musiker Unterstützung von Manfred Reinecke and den Keyboards und von Moja Nardelli, die fortan den Gesang bestreitet. Es dort einige kräftezehrende Besetzungswechsel bis sich endlich die richtigen Leute für Bass und Gitarre finden. Rüdiger Sartingen übernimmt den Basspart und Michael Stockschläger die Gitarre, somit ist die Band 2010 dann vollständig und hat ihr erstes festes Line up. Im folgenden Jahr veröffentlichen Blacklands ein 6 Track Demo und beginnen erste Live Auftritte wahrzunehmen. 2013 gehen die Musiker dann den nächsten logischen Schritt und veröffentlichen das Album "A New Dawn". Um genau dieses Album mit einer Spielzeit von fast 80 Minuten wird es in diesem Review gehen.

Blacklands spielen komplexen progressiven Rock, so steht es jedenfalls in der Beschreibung zur CD. Das Album enthält 12 Songs und ich bin gespannt was mich erwartet. "Cold Embrace" startet mit einem sehr ruhigen Klavierpart, bevor der wunderbare Gesang von Moja Nardelli einsetzt, dieser wird größtenteils durch einen Zweistimmigkeit unterstützt, was dem Ganzen eine gewisse Fülle gibt. Nach und nach wird der Song rockiger und der Gesang ein wenig verruchter. Die Gitarren sind sehr schön ausgearbeitet und auch das Keyboard kommt sehr gut zur Geltung. Schön sind auch die Parts ohne Gesang, weil gerade hier sich das Können der Musiker zeigt. Allerdings finde ich die Spielzeit mit über 7 Minuten etwas lang, auch wenn mir der Song sehr gut gefällt. "Dance of the Witches" glänzt schon im ersten Ansatz mit sehr rockigen Element, der anfänglich ruhige und einfühlsame Gesang steigert sich mit dem Fortschreiten des Stückes. Klasse sind die Gitarrenparts, die immer wieder in den Song einfließen, aber auch hier kommen wieder das Schlagzeug und das Keyboard gut zur Geltung und unterstreichen den gesamten Sound. Vorsicht ist allerdings beim Refrain des Liedes geboten, denn dieser bleibt unweigerlich im Ohr hängen. Zudem arbeitet die Band auch hier mit einer gewissen Zweistimmigkeit und im Song kommt es zu mehren Tempowechseln. Der Titel "Dance of the Witches" kann auf jeden Fall empfohlen werden und verliert auch nach mehrmaligem Hören nichts von seiner Magie. "A New Dawn" ist der Namensgeber des Album´s und hier beginnen die Musiker von Blacklands deutlich rockiger, unterstützt wird der Gesang durch Giles Lavery, der durch die Band Warlord bekannt sein dürfte, so ergeben sich in dieser rockigen Ballade ganz neue musikalische Sichtweisen, die den Song um einiges erweitern. Die Gitarren klingen im Gesamtbild sehr fordernd, was dem ganzen Sound sehr zu Gute kommt. "Ocean of Tears" ist ein sehr ruhiger aber durchaus rockiger Titel, wo mit Mehrstimmigkeit im Gesang gearbeitet wird, im Klangbild ergibt sich so eine ganz ungeahnte Fülle, die sich bereichernd auswirkt. Der Balladenähnliche Song hat durchaus einen hohen Anspruch, sowohl an sich selbst, als auch an den Hörer, da einige Element im Sound erst nach dem zweiten oder dritten Hören zu Tage treten und dieses sollte man dann auch auf jeden Fall tun. "Rember your time" setzt auf gekonnt Keyboard-Akzente und führt somit den Hörer in eine ganz eigene Welt, der Gesang ist klar und unterstreicht das das gesamte Soundszenario. Die Gitarren sind sauber ausgearbeitet, verstricken sich aber immer wieder in illustere Zwischenspiele, welche den komplexen Sound ein wenig erweitern, zudem wird stellenweise mit einem Backroundgesang gearbeitet, der erfrischend modern klingt. Auch hier gilt, um den Song richtig erfassen zu können, ist mehrmaliges Hören einfach Pflicht. "I can hear your heart" öffnet die Tür zum zweiten Teil des Album´s, die Band setzt auch hier weiterhin auf altbekannte Akzente gerade im Bereich des Klaviers und des Gesangs, so sind die Parts zweistimmig gehalten, was wieder ein gewisse Fülle vermittelt, zudem unterstreichen die Gitarren den vorgegeben Sound mit grandiosen Zwischenspielen. Alles in Allem ein sehr netter Track, den man auch gerne ein zweites Mal hören kann. Ich mag ja eh Duette und somit nimmt dieser Song einen ganz speziellen Platz in diesem Review ein. "Floating pictures" geht mal ein wenig schneller und rockiger zu Sache und dies schadet dem Album auf keinen Fall und so hat man sofort Lust auf mehr. Der Song lief hier eine ganze Zeit in Dauerschleife, denn sowohl die Gitarren, der hervorragenden Bass und auch der Gesang geben dem Track das gewisse Etwas. Man fühlt sich zeitweise ein wenig an die 80ér Jahre zurückerinnert, was nicht negativ gemeint ist, sondern einfach, dass der Song das Gefühl von Vertrautheit auslöst. "Love will never die" fährt auf der gerade geebneten rockigen Schiene weiter, wobei hier deutlich mehr Wert auf das gefühlvolle gelegt wird. Auch hier tritt der Bass deutlich zu Tage und so entsteht eine fast blues-ähnliche Geschichte, die sich mit rockigen Tönen mischt und somit ein großes und ganzes schafft. Der Gesang ist auch hier zeitweilig als Duett gehalten, was noch mehr Volumen schafft zusammen mit Gitarren und Schlagzeug rundet sich das Bild dann ab. "Memories" spielt mit den Emotionen des Hörers und führt ihn in eine ganz andere Welt, die teilweise zarten fast zerbrechlich wirkenden Untertöne sind gekonnt gesetzt. Nach und nach entwickelt sich das Klangbild aber zu einer recht rockigen Geschichte und so kann man auch diesen Song sehr gut mehrfach hören ohne das er etwas von seiner Kraft verliert. "Take" umschmeichelt mit einer unsagbar guten Stimme und gnadenlosen rockigen Riffs und so kreieren Blacklands hier einen fast hymnenhaften Song, der für mich ein unbedingter Anspieltipp auf dem Album ist. Der Track drückt eine gewisse Power aus und so ist dies für mich jetzt schon ein Silberling der eigentlich in keiner Sammlung fehlen darf. Bei "Powerplay" darf man sich auf orientalisch anmutende Klänge wie aus 1000 und einer Nacht freuen, zudem haben zwei hochkarätige Gastmusiker mit gewirkt. Lenny Rizzo von Exxplorer und Terry Gorle von Heir Apparent verleihen dem Song noch zusätzlichen Glanz. Gegen Ende des 15 minütigen Stückes zieht der Sound noch einmal gewaltig an, zudem kommen Elemente ins Spiel, die auch gut aus Produktionen der 70ér Jahre hätten stammen können. Im Zusammenspiel ergeben sich auch bei der beachtlichen Länge des Tracks ganz neue Sichtweisen und das ganze macht einfach nur Spaß zu hören. Last but not Least kommen wir zu "The me" der Abschluss des Album´s wird gekrönt durch akustische Gitarren und so klingt mit fast leisen und sanften Tönen das Album aus, aber nicht ohne noch einmal gewaltig an die Emotionen zu appellieren.

Fazit: Blacklands können mit "A New Dawn" ein wirklich tolles rockiges und melodiöses Album vorlegen, welches eigentlich die Herzen eines jeden Rock Fans höher schlagen lassen dürfte. Für mich steht jedenfalls fest, dass dieser Silberling in jede gut sortierte Sammlung gehört.




Line Up:

 


Moja Nardelli                        Vocals
Michael Stockschläger           Guitars / Vocals
Manfred Reinecke                 Keyboards
Rüdiger Sartingen                  Bass
Thomas Kelleners                  Drums

 


 

Soundqualität: 9/10                Variation: 9/10                      Cover: 9/10         Booklet: 9/10
Gesamt: 9/10

Homepage: http://www.blacklands.de/
Facebook: https://www.facebook.com/Progressive.Melodic.Rock
MySpace: https://myspace.com/blacklands2010

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