Let the Flame burn

In den letzten Jahrzehnten hat sich gerade die lokale Metalszene stark verändert, einer Vielzahl an Bands steht eine geringe Zahl an Locations und Festivals gegenüber. In einer neuen Reportagen Reihe werden wir die Metalszene in verschiedenen Bundesländern beleuchten, mit Bands, Veranstaltern, Locations, Fans und Magazinen sprechen, um ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Wir möchten allen die Möglichkeit bieten, sich auch außerhalb ihrer Region zu präsentieren. Mit dem zehnten Teil der serie "Let the flame burn" kommen wir zurück in den Norden, besser gesagt nach Hamburg. Hier stand uns die Band Sinride Rede und Antwort.

Stellt euch bitte einmal kurz vor.

Jeder von uns macht seit seiner Jugend Musik, Tim und Denis haben bereits 1995 in Lübeck zusammen Musik gemacht und dann wieder ab 2006 in Hamburg. Sinride gibt es seit 2009, seit unser Schlagzeuger Nils dazu gestoßen ist. 2012 haben wir unser erstes Album „Evenfall“ fertig gestellt. Unser Bassist Dirk ist ebenfalls in dem Jahr zu uns gestoßen. Wir spielen Melodic Progressive Metal und legen bei unseren Songs besonderen Wert auf komplexe Arrangements, mitreißende, aber trotzdem progressive Rhythmik und eingängige Melodien.

Wie ist die lokale Bandszene bei euch aktiv, sprich wie groß ist die Anzahl der Mitbewerber? Sind genügend Fans vorhanden?

Es gibt viele und gute Bands in Hamburg. Daher sind auf der einen Seite die Auftrittsmöglichkeiten begrenzt, wenn sich so viele Bands die Locations „teilen“, auf der anderen Seite gibt es aber auch gute Kontakte untereinander und man lernt eine Menge nette Bands kennen. Das Thema Fans ist in einer Stadt wie Hamburg so eine Sache. Auf der einen Seite gibt es viele potentielle und dann auch treue Fans. Auf der anderen Seite hat jeder Konzertgänger eine breite Auswahl an Bands, fast schon ein Überangebot.

Welche Locations gibt es bei euch, wie sind eure Möglichkeiten dort zu spielen?

Hamburg hat viele und einige sehr gute Locations. Immer wieder gerne spielen wir beispielsweise im Logo, waren aber auch schon im Knust, headCrash, Shake! und im Grüner Jäger auf der Bühne. Vor ihrer Sinride-Zeit haben unsere Bandmitglieder auch schon unter anderem in der Markthalle, im Marx und auf dem Hafengeburtstag gespielt.

Mit welchen Problemen hat eine Band bei euch zu kämpfen?


Einfach ist es nicht, die Leute dazu zu animieren, auf die Konzerte zu gehen und sich die Musik anzuhören. Aber wir denken, dass es sich lohnt, da jemand, der erst einmal von unserer Musik überzeugt wurde, sich meist zum treuen Fan entwickelt. Einige Gesichter sehen wir auf unseren Konzerten immer wieder und freuen uns, dass unsere Musik auch nachhaltig gefällt.

Wir bekommen häufig positives Feedback, aber ein Ereignis, das uns gezeigt hat, dass wir es richtig machen und dass wir ein Publikum live überzeugen können, war die diesjährige Emergenza-Runde, in der wir trotz wenig verkaufter Karten an dem Abend die meisten Stimmen für uns verzeichnen konnten. Wir geben alles auf unseren Konzerten und freuen uns, wenn wir das Publikum so fesseln können!

Wie ist die Szene bei euch vernetzt, sprich werden eure Veranstaltungen auch außerhalb von Facebook bekannt, gibt es vllt. sogar Vereine oder Treffs?

Das meiste geht sicherlich über private Kontakte von Bands untereinander, dass man angesprochen wird, wenn sich eine Auftrittsmöglichkeit ergibt oder eine befreundete Band ein Konzert veranstalten möchte und Mitstreiter sucht. Über Auftrittsmöglichkeiten erfahren wir auch immer mehr durch das Internet auf Seiten wie Bandnet, Backstage Pro und Facebook.

Ein wichtiger Punkt ist immer die Proberaummiete und überhaupt einen Proberaum zu finden, wie sieht es in eurer Gegend aus, sind die Mieten bezahlbar, müsst ihr weit fahren um den Proberaum zu erreichen?

Wir haben einiges durch, von stundenweise mietbaren Proberäumen über Bunker bis zu Bürogebäuden. Wir fahren durchschnittlich etwa eine halbe Stunde zum Proberaum, aber haben endlich unseren eigenen Raum, was mehr Zeit zum Proben und fürs Songwriting lässt.

Thema Festivals, welche Festivals sind bei euch angesiedelt und wie stehen eure Chancen dort zu spielen?

Es gibt einige Festivals, Metal Bash, das Reeperbahn-Festival, jetzt neu das Elbriot, um nur einige zu nennen. Auch Wacken ist sozusagen „um die Ecke“. Gerade auf den größeren Festivals sind die Chancen für eine Newcomer-Band wie uns jedoch sehr gering. Die Veranstalter setzen meist auf etablierte Bands. Es wäre schön, wenn es häufiger einmal die Möglichkeit für Newcomer gäbe, auf Festivals zu spielen, und sei es auf der Nebenbühne oder vormittags. Oder als Support für eine der „großen Bands“.

Welche Möglichkeiten siehst du um die Szene mehr zu beleben, was müsste sich ändern in den Vorraussetzungen für gerade junge Bands?

Wie gesagt ist einiges festgefahren. Die Experimentierfreudigkeit der Veranstalter ist zurückgegangen und auch einige Bands, die selbst einmal Newcomer waren, nehmen nur noch bekannte Namen als Support.

Natürlich darf man als Band oder Veranstalter wirtschaftliche Aspekte nicht vernachlässigen und jede Band muss selbst daran arbeiten, so weit zu sein, dass sie dem Publikum etwas zu bieten hat. Es sollten aber mehr Bands die Chance bekommen, sich zu präsentieren und den Erfolg oder das Potential an der Qualität des Dargebotenen und nicht nur an der Quantität des Publikums festmachen.

Wie sieht es mit Pay-to-Play aus, ist es bei euch sehr verbreitet?

Das oder die Mindestkartenabnahme sind hier sehr verbreitet und wir nehmen solche Gigs wahr, wenn sich für uns ein Mehrwert ergibt, beispielsweise um unseren Bekanntheitsgrad zu steigern, wenn das Geld in gute Promotion oder exzellente Licht- und Tontechnik fließt. Verständlich ist, dass die Veranstalter ihr Risiko minimieren möchten, daher sind wir nicht generell abgeneigt. Aber wie gesagt muss der entsprechende Gegenwert stimmen, daher entscheiden wir von Fall zu Fall.

Wie bekommt ihr eure Auftritte, kümmert ihr euch selber, habt ihr einen Booker, tauscht ihr euch mit anderen Bands aus?

Wir kümmern uns selbst um die Auftritte, wie gesagt erfahren wir einiges über befreundete Bands und übers Internet. Es ist eine Menge Arbeit, aber es lohnt sich und wir freuen uns stets, wenn wir wieder auf der Bühne stehen, das Publikum überzeugen und hoffentlich ein paar weitere Fans gewinnen.
Unser Album „Evenfall“ gibt es übrigens kostenlos zum Download auf unserer Homepage
www.sinride.com . Auch auf Facebook sind wir vertreten: www.facebook.com/sinride


Mehr Infos zu Sinride gibt es hier:

 

 

 

Homepage: http://www.sinride.com/
Facebook: https://www.facebook.com/sinride
MySpace: http://www.myspace.com/sinride
 

 

 

 

 

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