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Stefan Frost
Gitarre & Bass
Oberer Totpunkt |
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Deutschland sucht den Superstar, das Supertalent, the Voice jeder kennt
sie die Dauerbrenner im Fernseher die Castingshows. Es wird geworben mit den
Slogans: „Du kannst gut singen!, beherrscht ein Instrument?, oder deine Band ist
für die Showbühne gemacht?, dann bewirb dich bei uns!. Als Gewinn lockt ein
Plattenvertrag, das große Geld und jede Menge Auftritte. Nicht falsch verstehen
ich will diese Shows nicht verurteilen da einige dadurch ja den großen Sprung
schaffen. Während andere und das muss hier auch mal erwähnt werden sich
gründlich zum Horst machen. Bei mir stellte sich irgendwann die Frage ist das
den wirklich die Realität die hier vermittelt werden soll. Traumziel Rockstar,
ich stehe auf der Bühne sing meinen Song alle liegen mir zu Füßen, mein Bänker
duzt mich und wenn ich gerade mal keinen Auftritt habe dann bin ich in Urlaub
weil sonst muss ich ja nichts mehr tun. Illusion oder Wahrheit?, was glaubt
ihr?. Auch wenn ich denke ihr kennt die Antwort darauf so hab ich mich doch mal
umgehört und Musiker aus verschieden Genre und Stilrichtungen befragt: „ He Du
erzähl mal, wie war das bei Dir so?. Beim lesen werdet ihr ganz schnell
feststellen, einige Geschichten gleichen sich etwas, andere sind mit Schicksalen
verbunden manche traurig manche lustig. Jede für sich individuell wie jeder
Mensch selbst aber eines verbindet sie glaube ich alle samt die Leidenschaft
zur Musik und der Glaube an sich selbst. Ich möchte mich an dieser Stelle noch
mal bei allen herzlich bedanken die mir Rede und Antwort gestanden haben und
somit auch ein Stück ihres privaten Lebens preisgegeben haben. Wir von NMM
werden jede Woche eins dieser Interviews veröffentlichen und würden uns auch
freuen wenn ihr uns schreibt von wem ihr den mal wissen wollt: „ He wie war das
den so?“
NMM: Moin Stefan, wie war es bei Dir mit dem Virus Musik und in welchem Alter
hat er Dich gepackt?
Stefan:
Ich habe mit 14 Jahren angefangen Gitarre zu spielen. Auf den Wunsch Musik
machen zu wollen, bin ich gekommen, weil ich mir ab dem 13. Lebensjahr Metallica
und Guns N´ Roses Live-Videos non-stop angeschaut habe. Für mich war auch immer
nur Metal und Rock-Musik interessant. Andere Musikrichtungen haben mich nie
interessiert.
NMM: Wie haben
Deine ersten Gehversuche ausgesehen, proben im elterlichen Keller oder
Gitarrenlehrer?
Stefan: Mit
14 Jahren habe ich mir einen Bass gekauft, um ihn dann 2 Wochen später gegen
eine Gitarre zu tauschen. Ich hatte den Eindruck, dass man mit sechs Saiten doch
mehr anfangen kann. Heute spiele ich beides. Gekauft habe ich diese ersten
Instrumente in einem kleinen Musikladen in Flensburg. Der Laden hieß „Onkel
Carlo´“, gibt’s heute leider nicht mehr. Zunächst probierte ich mich an
Metallica und Guns N´Roses Songs. Ein wenig später kam dann noch Pantera mit
hinzu. Das waren die Helden meiner Jugend hahaha. Ich habe mir damals ein
Gitarren-Tabulatur-Heft nach dem anderen gekauft und mehrere Stunden täglich
geübt. Interessante Rhythmus-Riffs tun es mir bis heute besonders an. Zudem
hatte ich immer mal wieder Gitarren-Unterricht gehabt. Allerdings musste ich die
Gitarren-Lehrer ein paar Mal wechseln, da viele ihr Standart-Programm
durchziehen wollten. So nach dem Motto: „ Ich zeig dir mal wie Blues oder Jazz
funktioniert“. Eineinhalb Jahre später, also mit 15 hatte ich meinen ersten
Live-Auftritt auf einem Dorffest bei Flensburg. Die anderen Bandmitglieder waren
fast doppelt so alt und ich musste mein Alter verschweigen, da ich zu jung war,
um erst um ca. 23:00 Uhr abends aufzutreten.
NMM: In dem Alter
ist man oft knapp bei Kasse, hattest Du Unterstützung seitens Deiner Familie?
Stefan: Meine
Mutter hat mich sehr unterstützt. Von ihr bekam ich das Geld für meine erste
Gitarre und meinen Verstärker. Dann wenig später hat sie den Gitarrenunterricht
bezahlt. Das hätte ich mir mit 14 nicht leisten können. Dann gab es noch einen
Flensburger Gitarristen, der mir eine Menge beibrachte und mit dem ich später
auch in meiner ersten Band spielte.
NMM:
Wie bekommst Du den
Spagat zwischen Musik und Beruf bzw. Musik und Familie hin, eher ein
Drahtseilakt oder eine Frage des Zeitmanagements?
Stefan: Ich
werde dieses Jahr eine Vielzahl an Gigs mit Oberer Totpunkt spielen. Ich sehe da
keine Probleme. Es ist eine Frage wie wichtig einem das Musik machen ist. Da
muss man Prioritäten setzten. Ich arbeite viel in meinem eigentlichen Beruf und
mache trotzdem Musik, spiele Konzerte. Genug Zeit für andere Dinge in meinem
Leben ist auch noch da.
NMM:
Gab es Momente wo Du
alles hinschmeißen, also der Musik den Rücken kehren wolltest?
Stefan: Klar
gibt es solche Momente. Es gab ein Jahr in dem ich keine Musik gemacht habe.
Musikmachen kann auch sehr undankbar sein.
NMM:
Was ist Dein
Antrieb, den Weg des Musikers trotzdem weiter zu gehen?
Stefan: Ich
kann ohne Musik zu machen nicht leben.
NMM: Musik
alleine, sichert sie den Lebensunterhalt oder ist ein zweites Standbein von
nöten?
Stefan: Ich
persönlich habe sehr wenige Menschen kennen gelernt, die davon leben können und
wenn, dann meistens von der Hand in den Mund. Allerdings kenne ich auch fast nur
Bands aus dem Metal-Bereich und keine Volksmusikanten. Da sieht es dann
wahrscheinlich noch mal anders aus. Ich selber lebe nicht vom Musik machen,
sondern gehe einer geregelten Arbeit nach.
NMM: Was braucht
man Deiner Meinung nach heute wenn man Musiker werden will?
Stefan: Spaß
am Musikmachen.
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