 |
Let the Flame
burn |
 |
Willkommen zum vierten Teil
unser Reportage - Let the Flame burn - in dieser Reihe beleuchten wir die
unterschiedlichen Szenen in den einzelnen Bundesländern und stellen euch Bands,
Location, Festivals und Magazine vor. New-Metal-Media spricht in dieser Reihe
einmal Themen an, die ansonsten den Fans verborgen bleiben. Wir versuchen zudem
unterschiedliche Aspekte der Metal Szene in ein anderes Licht zu rücken und zu
ergründen.
Stellt euch bitte einmal
kurz vor und erzählt den Lesern aus welcher Region ihr kommt:
Wir sind TEMPLE OF YOUR SOUL aus
dem Kölner Umfeld. Wir machen melodiösen Hard`n Heavyrock mit weiblicher Stimme
und Keyboards. Die Band existiert seit Ende 2006 und nach einigen
Besetzungswechseln ist das aktuelle Line - up gerade wieder vollständig. Unser
Keyboarder Stefan Griesshammer ( Krypteria , Schwarzer Engel ) hat am 7.12. 2012
seinen Live – Einstand bei uns. Das aktuelle Line – up lautet : Karoline
Drechsel (Vocals), Dirk Wichterich (Guitar),
Jürgen Speck (Bass, Backing Vocals), Stefan Griesshammer (Keyboards,
Guitars) und Marcus Kniep (Drums, Noises)
Köln ist
was Musik betrifft eine sehr gute Stadt, die Möglichkeiten hier Auftritte zu
finden, dürfte eigentlich nicht schwer fallen, jedenfalls wenn die Szene gut
vernetzt ist. Wie sind eure Eindrücke und Möglichkeiten, was Auftritte betrifft.
Mit welchen Problemen hat ihr zu kämpfen?
Es gibt im Bereich Köln eine
riesengroße Musikszene, in der man als kleine, unbekannte Band natürlich schnell
verloren geht. Man muss gerade hier immer wieder Präsenz beweisen, um sich in
Erinnerung zu rufen bei den Leuten. Und Fans haben wir auch noch nicht so viele.
Wir wollen auch nicht, dass ständig Freunde und Bekannte zu unseren Gigs kommen
, nur um den Laden voll zu machen. Es ist schon öfter passiert das wir auch bei
Leuten , die uns nicht kannten sehr gut angekommen sind.
Es gibt massenhaft Locations
hier im Kölner Umfeld, auch wenn nicht jede dem Heavy Metal zugeneigt ist. Wir
mussten uns selber um Gigs kümmern und bei Veranstaltern vorstellig werden. Dies
übernimmt nun eine Promotion - Agentur und wir hoffen auf diesem Wege endlich
auch an größere Gigs zu kommen. Allerdings ist es immer noch schwer Veranstalter
zu finden, die das Risiko eingehen und eine noch verhältnismäßig unbekannte Band
spielen zu lassen. Meist geschieht dies auf Eintritt oder der Hut geht rum.
Womit alle Bands zu kämpfen
haben, die noch nicht so bekannt sind. Die Veranstalter scheuen sich immer mehr
unbekannten Bands eine Chance zu geben dort zu spielen um ihr Risiko zu
minimieren. Also bleiben nur Gigs auf FREIEN EINTRITT und man lässt dann den Hut
herumgehen und der Veranstalter kann sich voll auf seinen Getränkeumsatz
stürzen. Das rechnet sich dann wieder für die Bands nicht und so haben wir eine
Pattsituation. Und wenn du keine festen Fans hast (und nicht immer wieder deine
Freunde drängeln willst !) dann kann es auch sein das nur 20 – 30 Mann kommen
und das ist für die Band auch nicht zufriedenstellend.
Viele
Bands arbeiten, um sich zu promoten mit Facebook und Co, meint ihr dies ist der
einzige Weg oder gibt es andere Möglichkeiten? Wie sieht es bei
euch zum Beispiel mit Vereinen oder Musikertreffs aus?
Vieles läuft heute über Facebook
ab, denn es ist ja dann auch relativ einfach alle „ Freunde „ der Band über uns
auf dem Laufenden zu halten. Gigs werden gepostet , Neuigkeiten und Bilder auch.
Man bekommt direktes Feedback nach Konzerten und bleibt mit den Leuten in
Kontakt. Und es schauen auch immer mehr Veranstalter auf deine FB – Likes um zu
entscheiden ob es sich ggf. lohnt eine Band bei sich spielen zu lassen. Wir
haben auch eine eigene HP, auf der wir auch die wichtigsten Infos bekannt geben.
Diese kann aber bei weitem nicht so aktuell gehalten werden wie Facebook.
Vereine oder Treffs gibt es in diesem Sinne nicht.
Dann ist es auch sicher
schwierig Auftritte auf Festivals zu bekommen, welche Festivals sind bei euch
ansässig?
Hier in Köln gibt es wenig
Festivals speziell für den Hard`n Heavy – Sektor. Diese Festivals liegen in
Oberhausen, Balingen, Wacken und so. Die Chancen dort zu spielen sind minimal
als unbekannte Band. Dann gibt es noch privat organisierte Festivals, die aber
oft schon an der Organisation kranken und meist eher unprofessionell
durchgeführt werden.
In der Szene tritt immer
häufiger auf das Veranstalter nur noch mit Pay to Play arbeiten um ihr "Risiko"
zu minimieren. Wie beurteilt ihr die Lage, ist man
bereits mit solchen Angeboten an euch herangetreten und was wäre bei solchen
Angeboten ausschlaggebend?
Bis jetzt hatten wir diese
Situation noch nicht. Alle Gigs liefen auf Eintritt, Festgage oder mit dem Hut
sammeln hinaus. Es müsste auch schon ein sehr reizvolles Package sein, um dann
viel Geld zu bezahlen, nur um als Support zu spielen mit allem Risiko auf
unserer Seite. Aber es ist immer noch sehr verbreitet SO an Supportgigs zu
kommen.
Unser wichtigster Gig im
Vorprogramm von JON OLIVA (Savatage) zu kommen lief Gott sei Dank über private
Kontakte und kostete keinen Pfennig. Leider passiert so etwas nicht öfter, denn
für die etablierten Bands ist es eigentlich kein großes Risiko, eine unbekannte
Band als Vorband spielen zu lassen. Blamieren tut sich immer nur die Band, die
da gerade spielt und keiner macht sich mit Absicht zum Deppen, oder ?
Wo kaum
ein Fan drüber nachdenkt, ist das eine Band auch üben muss, das Problem, welches
ich hier sehe, dass eventuell nicht genug geeignete Räume vorhanden sind und die
vorhandenen sehr teuer sind. Wie sieht es da in eurer Region aus, welchen
Problemen steht ihr hier gegenüber?
Der Proberaum
war eigentlich nicht das Problem, da man in Köln ein großes Angebot an Räumen
hat. Ob sie dann bezahlbar oder überhaupt den Preis wert sind der verlangt wird
steht auf einem anderen Blatt. Wir teilen einen Raum mit einer anderen Band und
das klappt sehr gut. Vor allem wenn man sich gegenseitig respektiert und
vertraut. Die Räume in Köln sind alle gut erreichbar und liegen meist in alten
FORTS oder Industriegebäuden. Unsere Anfahrwege differieren dahingehend von der
Strecke weil wir alle von weiter weg kommen. Unsere Sängerin kömmt aus Lüttich /
Belgien, unser damaliger Keyboarder kam aus Wien und der Gitarrist und Drummer
aus dem südlichen Kölner Umland. So hatte jeder seine entsprechenden Anfahrwege.
Meist wurden die Probenzeiten dann abgesprochen und minimiert um den
Fahrkostenaufwand zu reduzieren.
Was
müsste sich euerer Meinung nach ändern, damit die lokale Metalszene bei euch in
Gang kommt? Wo liegen die allgemeinen Probleme für Bands?
Wir wünschten uns erst mal dass
es wieder Veranstalter gäbe, die auch jungen, unbekannten Bands eine Chance
geben würden ohne immer nur den Umsatz zu sehen.
Außerdem wäre eine Musiker –
Community interessant wo sich Bands aus dem gleichen musikalischen Sektor
absprechen könnten, wo man zusammen spielen könnte und wo sich wieder etwas tut,
so dass alle von diesen Infos profitieren könnten.
Wer mehr
über Bands, Veranstalter, Festivals und Locations aus seiner Region erfahren
möchte, der sollte die nächsten Wochen die Augen offen halten, denn
New-Metal-Media wird jetzt wöchentlich über die lokalen Metalszenen berichten.
Wir danken Temple of your Soul für diesen Einblick in ihre musikalische Welt. Wer über seine Band, Location, Magazin, Festival berichten möchte, setzt sich gerne mit uns in
Verbindung.
Mehr Infos zu Temple of your Soul gibt es hier:

Homepage:
http://www.templeofyoursoul.de
Facebook:
https://www.facebook.com/TempleOfYourSoul
|