Blitz und Donner über Bayern
SadoSato & Muscles on the Move
14.09.13 Kutsche Altenstadt
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Ein
New-Metal-Media Mitarbeiter macht sich auf den Weg nach Bayern/Allgäu aber nicht
um ein weiteres Metal Konzert zu absolvieren und die Rübe zu schütteln. NMM geht
heute mal ganz anderen Wege bzw. marschiert andere Wege, denn es geht auf ein
EBM Konzert. Aber nicht auf irgendein EBM Konzert, denn die Combos Muscles on
the Move und SadoSato aus dem wunderschönen Österreich/Graz fallen in kleines
bayrisches Dörfchen namens Altenstadt ein. Da wird sich nun der ein oder andere
geneigte Leser/in fragen: "Ein Bericht über ein EBM Konzert in einem Metal
Magazin wie passt das zusammen?" Ich finde das passt durchaus mal, außerdem ist
Abwechslung die halbe Miete, das Navi sagt an, dass es so ungefähr 4 Stunden
dauert, ab und zu kommt die Sonne raus und das ist schön. Um kurz die
Musikrichtung EBM zu erklären, da jeder eine unterschiedliche Meinung dazu hat,
will ich es mal grob erklären. Es kann übergeordnet alles sein, Oldschool,
Electro, Synthipop, Industrial, wichtig an der Musik ist nur dass keine Gitarren
vorkommen etc., weil ja alles nur von Synthesizern oder elektronische
Klang-Erzeugung , Laptop, Computer, Hardware etc. kommt. Während Muscles on the
Move eine reine Oldschool-Band sind, bezeichnen sich SadoSato als
Oldschool-Electrotrash-Band, aggressive Tanzmusik trifft es auch gut. Bin schon
einen Tag vorher angereist, umso dann entspannt das Konzert besuchen zu können.
Samstags Abend war es dann endlich soweit. Der Veranstaltungsort war schnell
gefunden, in der Gasse befanden sich auch noch ein Getränkemarkt, ein Metzger
und Biomarkt. Kaum vorstellbar, dass hier Konzerte/Partys stattfinden. Die
Kutsche so heißt der Laden ist für Rollstuhlfahrer problemlos zugänglich. Eine
Garderobe befindet sich direkt beim Eingang der Innenbereich, sowie der
Eingangsbereich sind komplett ebenerdig. Schräg gegenüber der Bühne befinden
sich Sitzgelegenheiten eine behindertengerechte Toilette gibt es keine und
behindertengerechte Parkplätze konnte ich nicht finden.
Nun möchte ich kurz die
Bands des Abends vorstellen SadoSato und Muscles on the Move bestehen jeweils
aus 2 Personen. Bei SadoSato gibt’s Mr. Sato verantwortlich für Text/Gesang und
Mr. Sado ist für den Sound zuständig. Bei Muscles on the Move sind die
Protagonisten, Funker der Mann am Mikro und Tumor ist der Mann für den Sound.
Beheimatet sind beide Combos in der „EBM Elite Graz“ einer Gemeinschaft aus
total tollen Leuten die gegründet wurde um den Erhalt der EBM Szene in
Österreich/Graz aufrecht zu erhalten und das mit Erfolg. Längst konnten beide
Bands beweisen dass sie nicht nur auf kleinen Bühnen eine gute Figur machen
beide konnten schon auf dem Familientreffen in Sandersleben dem größten EBM
Festival Europa das Publikum für sich gewinnen.
Für mich gab es mehr als
einen Grund diesem Konzert beizuwohnen, zum Einem finde ich beide Combos einfach
Klasse und so konnte ich all die lieben Menschen wieder sehen, die kennen
gelernt habe beim für mich allerersten SadoSato Konzert.
So nun aber zum Wesentlichen,
nachdem so langsam aber sicher sich die Besucher einfanden konnte es ja losgehen
oder leider eher weniger. An dieser Stelle noch einmal mein Beileid für MOTM
erst kam kein Bass zustande und dieser Zustand blieb eine ganze Weile erhalten,
dann war das Mikro zu laut, dann zu leise oder ging gar nicht, dauernd ein
anderes Problem und die Krönung des ganzen, als endlich alles lief, ein
Stromausfall. Was für eine Zerreißprobe für die armen Buben, das haben sie nun
wirklich nicht verdient, zumal beim Soundcheck noch alles bestens funktionierte.
An der Stelle verdiente der Tontechniker absolut keinen Dank von mir, der durch
nichts tun glänzte. Aber dann fand alles noch ein gutes Ende der Strom war
wieder da, die Probleme gelöst und Funker/Tumor konnten starten bzw. endlich ihr
erstes Lied zu Ende spielen, das war nun wirklich schön. Ihren Bandnamen werden
sie gerecht vor der Bühne war Bewegung im Gange und ich mitten drin während sich
1-3 einheimische Damen mit ins Gewusel stürzten, war das restliche
Publikum eher mit Rumstehen oder an der Bar sitzen beschäftigt. Mir fiel ein
Herr auf der seine Frau mit Seilen zugeschnürte hatte. Kurz fragte ich mich, ob
ich sie vielleicht darauf aufmerksam machen sollte, dass sie sich nicht auf dem
Postamt befanden? MOTM hatten ein so schönes Angebot an Songs im Gepäck, ob ein
sexuelles „Workout out hard“ ein Trostpflaster für gescheiterte Beziehungen „Es
wird vorüber gehen“ oder ein Tim Taylor der Zweideutigkeit „Der Ratschenmann“.
Nun
war der Mob vor der Bühne richtig schön aufgeheizt und nun wurde es Zeit für die
Electronic Body Mörder SadoSato. Nun gab es wirklich kein Halten mehr, vor der
Bühne. Nun war die volle Marschversion angesagt, wer sich nicht bewegte hatte
das Prinzip versäumt. Bei SadoSato schlägt das Herzblut und Schweiß musst
fließen, sonst kann man es meiner Meinung nach gar nicht genießen. Während MOTM
im schicken Hemd und mit Band Logo Krawatten die Bühne zierten (Dazu muss ich
mal erwähnen das mich Funker total an Steve Nagavi dem Sänger
von And One erinnerte) waren SadoSato traditionell in Hemd und
Lederhosen. Bei SadoSato gab es zum Glück keine Probleme, denn einmal
Stromausfall genügte auch vollkommen so wurden keine Gefangenen gemacht und los
ging es mit dem Tribut an alle selbstbewussten & alles leistenden Frauen „ArbeiterMädchen“.
SadoSato vereinen in ihren Texten
Sex, Gewalt und gute Laune. Es gab spaßige Nummern wie „Piefkemädchen“ oder „Fickificki“,
aber auch kritische Inhalte wurden nicht vernachlässigt wie „Borderlinemädchen“
oder „Sexuell verwahrlost“. Es wurde getanzt marschiert und mitgesungen.
Natürlich durfte nicht die Nummer „Blitz & Donner“ fehlen der Hymne fürs
Familientreffen und ihre Zugabe „Tanz den Mussolini“,
bietet immer den perfekten
Abschluss. Im Vergleich zum Konzert in Graz wurde auf das Federkissen verzichtet
und auf Badeutensilien zurückgegriffen und so flogen Enten, Luftmatratzen und
Delfine durch den Saal ist für die Lunge auch etwas entspannter. Am Ende gab es
noch einen Merchandise-Stand mit Shirts Buttons CDs alles was das Herz begehrte
welcher auch sehr belagert wurde und so manch fröhliches Männlein/Weiblein sich
mit den SadoSato Buben ablichten ließen oder sich ein Autogramm holten. So wurde
es dann auch Zeit für mich zu verabschieden und so trennten sich unsere Wege ich
fuhr wieder ins alte Deutschland und für MOTM SadoSato & die Elite ging es
wieder ins schöne Graz.
Fazit: Mein persönliches
Highlight im September. Es war so schön alle wieder zusehen & nicht zu vergessen
das Konzert vielen Dank an Muscles on the Move & SadoSato. Auch besten Dank für
den Veranstalter für die Ermöglichung dieses Abends.
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