Jutta Weinhold und Manfred Beyer - Galerie Rusch - 05.10.2012
Eine Lesereise der besonderen Art

 

 

Ich hatte mich aufgemacht zu einem für mich neuen Erlebnis, eine musikalische Lesung mit Jutta Weinhold unterstützt von Manfred Beyer. Als Location diente die Galerie des Brunsbüttler Künstlers Jens Rusch. Zur Galerie führt eine kleine Stufe, die Räumlichkeiten selber sind aber ebenerdig. Der Veranstaltungsraum bietet Platz für ca. 50 Besucher und ist ausgestattet mit den Werken des Malers. Obwohl ich schon ein paar Mal in der Galerie war, bin ich sofort wieder beeindruckt vom Schaffen von Jens Rusch. Als ich eintreffe ist die Soundprobe noch in vollem Gange und was ich jetzt zu hören bekomme, macht mich neugierig auf die folgende Veranstaltung. Jutta liest bereits einige Passagen aus ihrem neuen Buch "Die Tochter des Fliegenden Holländers: Auf der Suche nach der PhantaSIE". Ich habe dann vor der offiziellen Lesung das Glück einige Worte mit Jutta wechseln zu können und ich muss sagen, sie ist eine Wahnsinns Persönlichkeit, auf Anhieb ist sie mir sympathisch.

 

 

Gegen 20 Uhr beginnt die Veranstaltung mit der Begrüßung durch Jens Rusch, es haben sich Besucher und Interessierte eingefunden, die nun gebannt auf den Auftritt von Jutta warten. Kaum betreten sie und Manfred den Raum bricht Applaus aus. Jutta nimmt hinter dem Lesepodest platz und beginnt die Lesung mit einer Übersicht über ihr Leben, schnell zieht sie das anwesende Publikum in ihren Bann und gebannt lauschen die Anwesenden ihren Worten. Während sie über ihre Kindheit erzählt und über die Freude an der Musik, stimmt sie das bekannte Kinderlied "Ein Hund kam in die Küche..." an und alle Besucher, stimmen mit ihr ein. Sie hat die Leute fest im Griff und die Stimmung ist gut, bevor sie mit ihrer Geschichte fortfährt. Sie erzählt anschaulich über ihre Anfänge im Rock und auf der Bühne und das Publikum hängt an ihren Lippen. Dann spricht sie sehr emotional über die Beweggründe zu ihrem Buch, über ihre Mutter und deren Kampf gegen das Vergessen. Nicht nur Jutta selber ist hier ergriffen, sondern auch die Anwesenden. Sie beginnt nun mit ihrer Geschichte über die Tochter des Fliegenden Holländers und ihrer Reise auf der Suche nach der Phantasie. Hierbei hebt sie die Texte durch kleine Anmerkungen zu Gedichten und natürlich durch ihren Gesang hervor.

 

Manfred Beyer unterstützt sie hierbei tatkräftig an der Gitarre und am Keyboard. Jeden ihrer Songs feiert das Publikum und spendet tosenden Applaus. So singt sie Klassiker wie The Pale Man aus ihrer Zeit bei Zed Yago, verbunden mit ihrer Geschichte ergeben sich für den Zuhörer ganz eigene fantastische Welten. Nach einer knappen Stunde legt die Künstlerin dann eine Pause ein, welche sie aber nicht abgeschottet verbringt, wie so manch anderer Musiker, nein sie spricht mit den Anwesenden, ist ganz für ihre Freunde und Fans da, wirklich eine Musikerin zum Anfassen. Nach dieser kurzen Unterbrechung geht es weiter und Jutta liest einen zweiten Teil aus ihrem Buch über die Suche nach der PhantaSIE, gekonnt lässt sie immer wieder musikalische Zwischenspiele mit einfließen, wobei sie nicht starr an ihrem Pult sitzt sondern jeden Ton, ja jeden Takt mitgeht, ihn auskostet und auch hier immer wieder ihre beeindruckende Stimme mit einfließen lässt. Leider verrinnt die Zeit viel zu schnell und so neigt die Veranstaltung sich dem Ende zu, doch Jutta entlässt ihr Publikum nicht ohne mit allen gemeinsam noch einmal zu singen, denn die Musik ist es, die uns alle verbindet. Der Applaus will kein Ende nehmen und für mich war es ein gelungener Abend.

Ich möchte diesen Bericht mit einer Empfehlung beenden, wer die Möglichkeit hat Jutta Weinhold auf ihrer musikalischen Lesung zu sehen, sollte dies unbedingt wahrnehmen, ihr werdet eine gekonnte Mischung aus Lyrik und Musik erleben. Nicht nur etwas für Leseratten, sondern auch für Rock-Fans.

Weitere Infos und Termine zur Lesereise von Jutta Weinhold gibt es hier:
Facebook:
https://www.facebook.com/Musikalische.WEINHOLD.Lesung  

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