NMM: Moin Seb, schön das du die Zeit für dieses Interview gefunden hast.

NMM: Wenn du das Internet nach hatedotcom bemühst findet man einiges über euch, auch wenn ihr eine noch relativ junge Band seid. Es gab aber auch die Seite hate.com, die laut Beschreibung alle Arten des Hasses beinhaltete (Diese ist nun abgestellt). Ist euer Bandname hieran angelehnt oder gibt es eine eigene Geschichte dazu?
Seb: Nein HATEdotCOM erschien uns einfach nur sehr eingängig und mit Hass an sich haben wir wenig zu tun.....unser Motto ist Hart, Modern und Intensiv. Wir sind sogar eine recht lustige Truppe.

NMM: Wenn man an Gelsenkirchen denkt und an die dortige Metalszene, so stößt man unweigerlich auf Namen wie Sodom, Black Messiah, Iron Cobra und viele mehr. Wie schwer ist es für euch, euch gegen solche Bands durchzusetzen bzw. gibt es Unterstützung unter den Musikern?
Seb: Also grundsätzlich gibt es da keine Probleme sich durchzusetzen, wenn man seine eigene Schiene fährt und wenn man sich kennt bekommt man immer Unterstützung von anderen Bands. Nach unseren Erfahrungen ist da ein Geben und Nehmen.

NMM: Eigentlich finde ich Fragen nach dem neuen Album immer sehr einfallslos, da in jedem Interview genau danach gefragt wird. Deshalb gehen wir einmal ins Jahr 2008 als Mindstorm erschien. Wie hat diese 3 Track CD euer Schaffen beeinflusst und was denkst du wie sich diese „Demo“ auf das jetzige Album ausgewirkt hat?
Seb: Damals war es ja unsere erste Veröffentlichung und daher für uns eine ganz große Sache. Wir waren sehr stolz. Bei den Aufnahmen haben wir unsere ersten Erfahrungen gemacht. Bis auf die Erfahrungen haben wir aber nicht viel mit in das neue Album genommen, da wir 2012 einen klaren Schnitt gemacht haben. Nach einer Neubesetzung an einer Gitarre haben wir einen neuen Weg eingeschlagen.

NMM: Dissociative ist ja nicht euer erstes Album, der Vorgänger „Fragments of Scare“ erschien 2010 und war mein erster Berührungspunkt mit HatedotCom. Wenn man beide Alben vergleicht, so stellt man eine gewisse Entwicklung fest. Was denkst du wie sich die Band weiter Entwickeln wird und wohin euch der Weg führen soll?
Seb: Diese Entwicklung ist auf unsere neue Arbeitsweise zurückzuführen. Bei Dissociactiv haben wir alle Einflüsse von jedem Bandmitglied einfließen lassen und uns daher nicht unbedingt an Death oder Thrash orientiert. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und werden es beibehalten......mal sehen wohin uns das führt.

NMM: Auch mit einem Plattenvertrag in der Tasche ist es für Bands heute schwer von ihrer Musik leben zu können. Wie sieht es hier bei euch aus, müsst ihr immer noch „normale“ Jobs mit der Musik abstimmen?
Seb: Generell ist es wohl nur den sehr großen Bands vergönnt von ihrer Musik leben zu können oder sogar reich zu werden. Wir Fünf stehen alle voll im Berufsleben und das wird sich wohl so schnell nicht ändern, doch wir arbeiten daran.

NMM: Die Musikszene ist immer schnelllebiger geworden und so ist es nicht weiter verwunderlich, wenn Bands auftauchen und dann nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Welchen Rat kannst du jungen Musikern mit auf den Weg geben und wo siehst du die Hürden?
Seb: Immer alles geben und auf jeden Fall authentisch bleiben. Gerade heutzutage alle Medien nutzen die zur Verfügung stehen um im Gespräch zu bleiben.

NMM: Jetzt fordere ich einmal den Gelsenkirchener in dir heraus, was ist am Wochenende wichtiger, ein Spiel von Schalke oder ein gutes Konzert und welches müsste dies sein?
Seb: Natürlich immer ein gutes Konzert! Welches? Da möchte ich mich nicht festlegen, ist einfach Geschmackssache!

NMM: Auf New-Metal-Media geht es in erster Linie um das Thema Rock / Metal und Behinderung. Welche Berührungspunkte habt ihr als Band mit diesem Thema, besuchen gehandicapte Personen eure Konzerte und nimmt man diese überhaupt wahr?
Seb: Der beste Freund unseres Sängers ist stark Sehbehindert und war auf ca.50% unserer Konzerte und ob du es glaubst oder nicht, er macht Fotos und ein paar haben wir sogar auf unseren Profilen verwendet. Sonst ist öfter mal ein gehandicapter Fan zu sehen.

NMM: Wenn wir über das Thema Behinderung sprechen, dann geht es meisten um die Locations, in denen Bands auftreten. Gibt es Veranstaltungsorte, die euch besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Seb: Naja, ich schätze bei kleineren Konzerten in Clubs könnte es für Rollstuhlfahrer leider ein wenig eng werden, obwohl ich sagen muss dass die Metalgemeinde unseren gehandicapten Freunden immer total offen und hilfsbereit begegnen. Ich habe gerade erst das Rockhard Festival mit der guten Freundin meiner Frau, die im Rollstuhl sitzt genossen. Da gab es überhaupt keine Hürden....ganz im Gegenteil die Begleitperson kam für Lau mit, Behindertentoilette und immer freie Sicht.

NMM: Gelsenkirchen ist nun nicht unbedingt das Hauptreiseziel, welches man sich vorstellen kann, was kannst du unseren Lesern empfehlen und wo gibt es die Beste Curry Wurst?
Seb: Fantastisch ist das Amphitheater im Nordsternpark, eine Bühne halb in den Rheinhernekanal gebaut mit super Sicht und Akustik. Schloss Horst. Himmelstreppe. Insgesamt hat Gelsenkirchen ´ne Menge zu bieten, Das ist aber bei weitem noch nicht alles, da ist das ganze Ruhrgebiet drum herum mit gigantischen Freizeitmöglichkeiten! Außer Frage- die beste Currywurst gibt es beim Akropolis-Grill auf der Horsterstr. in Ge.Buer

NMM: Welches war die letzte Platte, die du gekauft hast und kannst du hierfür eine Empfehlung aussprechen?
Seb: Decaptitated Ildisposed........genial!!!!!!

NMM: Ich bedanke mich für die Zeit, die du geopfert hast und wie immer gehören die letzten Worte dir.
Seb: Gerne wieder!!!! Töften Gruß Seb. Von HdC

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