Headbangers Open Air

 

26. - 28 Juli 2012


Ich bin ehrlich gesagt noch ein wenig müde von der Warm Up Party am Vortag, als ich in Brande Hörnerkirchen eintreffe. Das Headbangers ist für mich ein Festival von Nebenan, da ich eigentlich nur knappe 30 Minuten Fahrt entfernt wohne. Also schnell einen guten Platz auf dem Parkgelände gesucht, welches wirklich nur 2 Minuten vom Hauptgelände entfernt liegt, dann die Kamera geschnappt und los geht es zur Bändchenausgabe, die zwar schon gut besucht ist, aber dennoch kommt man schnell an die Reihe. Bevor die erste Band spielen soll will ich noch mal ein Blick über das Gelände riskieren. Also einmal abgebogen auf das angrenzende Feld und siehe da, es sind bereits einige Zelte aufgebaut, das Campinggelände ist natürlich ein wenig uneben, dürfte aber mit ein wenig Hilfe auch für Rollstuhlfahrer zu bewältigen sein. Nun mache ich mich auf zur Bühne, dort ist noch nicht soviel los, da bis Portrait das diesjährige Headbangers Open Air eröffnen wird noch ein wenig Zeit verbleibt. Um auf das Gelände zu gelangen muss ich als erstes einmal durch die Kontrolle und diese ist bei Weitem wesentlich freundlicher, als ich es von größeren Festivals gewohnt bin. Rechts ist wie jedes Jahr der Tresen aufgebaut und links sind einige Händler in den Garagen untergebracht. Da aber noch nicht viel los ist und ich mich noch ein wenig umschauen möchte, nutze ich den Ausgang und gelange direkt zu den Händlern, hier gibt es neben den Plattenhändlern, auch frisches Brot, Bierstände, einen Imbiss mit sehr humanen Preisen, einen eigenen Toilettenwagen und sogar ein Eisverkäufer hat sich eingefunden. Ansonsten hat man hier gut die Möglichkeit mal zu sitzen und mit anderen Besuchern zu quatschen. In der Nähe befindet sich auch das Zelt wo die Meets and Greets stattfinden. Nach einem kurzen Aufmunterungskaffee geht es dann wieder vor die Bühne, ich verspüre dieses leichte kribbeln vor dem ersten Festival in diesem Jahr. Langsam füllt es sich und als Portrait die Bühne betreten und die ersten Töne spielen ist die Stimmung nicht mehr zu halten. Portrait ist nicht unbedingt eine zuverlässige Live Band, aber heute sind die Musiker gut drauf und so wird gerockt was das Zeug hält. Im Anschluss spielen Warbringer, diese bekomme ich aber nicht mit, da ich mich auf den Weg zum ersten Meet and Greet mache und da sich hier schon einige Fans versammelt haben, nimmt das Ganze einige Zeit in Anspruch. Die Jungs von Jaguar sind gut drauf und nehmen sich wirklich sehr viel Zeit, machen Fotos und geben Autogramme, bis auch der letzte Fan seine Platte signiert bekommen hat. Zwischendurch bleibt auch immer wieder Zeit für kurze Gespräche. Nun aber flott wieder zur Bühne, denn gerade gaben sie noch Autogramme und schon rocken sie den Garten und das ist bei der Show von Jaguar durchaus wörtlich zu nehmen. Die Musiker geben alles um die Fans zu unterhalten und die Stimmung ist sehr gut, für mich hätten sie gerne noch 20 Minuten länger machen können. Nach einem kurzem Umbau sind Solemnity an der Reihe, da ich aber durch die Hitze ein wenig schwitze mache ich mich auf den Weg um mir Abkühlung zu verschaffen, nach einer eiskalten Cola beschließe ich dann erstmal mich auf den Weg nach hause zu machen, was sich als dumme Entscheidung herausstellt, denn so verpasse ich natürlich den Auftritt von Lizzy Borden, was mich aber nur kurzzeitig wirklich ärgert.


Am Freitag legt das Wetter noch eins drauf und so erreicht das Quecksilber über 30 Grad, es ist wirklich zum Zerfließen. Da ich erst spät zu hause los komme, bin ich gerade noch rechtzeitig zum Auftritt von Lord da und die Australier haben es in sich, so schaffen sie es noch die Hitze zu steigern, das Publikum ist begeistert und es sind am zweiten Tag des Festivals keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Nachdem Lord ihr Set ihr Set abgeliefert haben, kann ich nicht anders als mich erstmal um ein kühles Getränk zu kümmern und wo ich schon mal dabei bin halte ich Ausschau nach bekannten Gesichtern. Immer wieder laufen mir die Musiker von Eden über den Weg, aber auch andere sind auf dem Gelände unterwegs. Beide Zeltplätze sind nun gut gefüllt und ich schätze mal das einige Besucher mehr als im letzten Jahr da sind. Bevor Silver Mountain die Bühne entern mache ich mich wieder auf den Weg, auch am zweiten Tag sind die Ordner nett und freundlich und das trotz der Temperaturen, so kann es also auch gehen. Bevor die Band loslegt, wird der Platz etwas befeuchtet, damit es nicht ganz so staubt, auch das muss man mal lobend erwähnen. Leider ist Silver Mountain nicht das was ich mir versprochen hatte und so gehört der Auftritt auch eher in die Kategorie kann man gesehen haben, muss man aber nicht. Aber dafür ist der Auftritt von Eden  nicht zu verachten, die Musiker, die noch bei der Warmup Party als August Redmoon unterwegs waren, geben jetzt alles und das Publikum feiert Eden. Nach diesem Auftritt kann ich eine Pause gut verkraften und so mache ich mich wie gewohnt auf zum Kaffeestand um ein wenig zu entspannen. Doch man kann einfach nicht über den Platz gehen ohne Freunde oder Bekannte zu treffen und so bleibe ich doch einige Zeit im Gespräch hängen. Gerade noch rechtzeitig zu The Sanity Days schaffe ich es vor die Bühne. Die Band besteht fast ausschließlich aus ex-Mitgliedern der Thrash Metal Band Onslaught und so ist die Setlist auch nicht weiter verwunderlich. Die Musiker spielen eine Onslaught Nummer nach der nächsten und ich muss sagen, für eine "Coverband" sorgen die Mannen von The Sanity Days für ordentlich Stimmung. Ich ziehe mich noch einmal auf den Platz zurück und versuche nun einen Kaffee zu bekommen, doch diesmal läuft mir Jürgen Hegewald über den Weg und wir quatschen kurz über das Headbangers und die bisherigen Bands. Auch Götz Kühnemund sichte ich kurz, aber dieser ist immer wenn ich ihm über den Weg laufe in Fangesprächen vertieft. Für mich wird es wieder Zeit, denn am heutigen Tag war ich ja hauptsächlich wegen Sinner gekommen und so heißt es wieder ab vor die Bühne. Sinner präsentieren sich in Höchstform, die Zuschauer sind begeistert und so werden die Refrains der einzelnen Songs frenetisch mit gesungen. Für mich ein wirklich geiles Erlebnis, da ich dieses Set fast alles klassische Sinner Songs, so live noch nicht gesehen hatte und so endet der zweite Tag für mich mit einem geilem Auftritt. Etwas später treten noch Fist auf, aber da bin ich schon auf dem Weg in heimatliche Gefilde.

 


Am Samstag kommt der erste Regen auf und ich erreiche den Platz als The Gate bereits spielen und ich muss sagen, auch wenn ich nur die Hälfte mitbekommen habe, so hat es mir doch gefallen, auf jeden Fall, so nehme ich mir vor geht es nachher zum Meet and Greet. Aber erstmal das Wichtigste ich brache Kaffee und so gehe ich während der Unbaupause kurz auf den Platz. Blacksmith steht als nächstes auf dem Plan und dieser Auftritt hat es in sich, die Musiker werden gefeiert und das Publikum ist außer sich. Aber irgendwie brauche ich nochmal nen Kaffee und so geht es noch einmal ab auf den Platz. Kurz bevor In Solitude aus Schweden auf der Bühne stehen, stehe ich wieder bereit, leider bin ich von der Band ein wenig enttäuscht, da der Bassist arge Tonprobleme hat und dann sich der Sänger auch noch auf der Bühne rumwälzt, also für mich war das nicht wirklich was. Aber anderen Besuchern hat es gefallen und so sind die Geschmäcker halt verschieden. Ich verkrümel mich dann mal lieber zur Autogrammstunde und dort wird es lustig, so hat meine Nichte mit ihren 6 Jahren bereits das Zelt geentert und hält den ganzen Laden auf trab, The Gate schreiben fleißig Autogramme und machen auch Fotos mit den Fans. Zudem ist noch Django da, welcher vom Plattencover des Runnig Wild Album´s "Gates to Purgatory" ziert und irgendwie kommt es, dass ich die Zeit ein wenig verschwitze. Jedenfalls bin ich erst zu Black Rose wieder vor der Bühne und ich dachte die Band gibt es gar nicht mehr, aber ich werde eines Besseren belehrt und so zeigen die Musiker was sie drauf haben und die Besucher danken es ihnen, der Platz ist mehr als gut gefüllt. Um für Tankard fit zu sein geht es noch einmal zu den Buden und hier decke ich mich mit Brötchen, Fleisch und Krautsalat ein, eigentlich sollte es vorher noch ein Meet and Greet mit den Frankfurter Thrash Urgesteinen geben, aber da die Jungs auf der Autobahn feststecken, wird dies auf später verschoben. Es ist bis zuletzt ein wenig wackelig, ob Tankard es rechtzeitig schafft, aber trotzdem stehen Gerre und seine Mannen pünktlich auf der Bühne und eins kann ich sagen ich habe noch nie einen so vollen Fotgraben erlebt, denn auf einmal bricht es aus allen Richtungen auf mich herein, es tanzen Mädels im Graben und es wird richtig eng, zudem kommt das Geere ständig über die Bühne wieselt und so es schwer ist ihn auf´s Foto zu bannen. Tankard heizen der Meute richtig ein und so kommen neben neuen Stücken wie A Girl called Serveza, auch Klassiker wie Freibier und Empty Tankard beim Publikum mehr als gut an. Für mich haben Tankard den Garten eindeutig zum Brennen gebracht. Nach ihrem Auftritt stehen sie dann auch gleich für das Meet and Greet zur Verfügung. Für mich ist nach einem kurzem Gespräch dann das diesjährige Headbangers Open  Air erledigt. Ich bin müde, geschafft und völlig zufrieden. Mein Fazit: Das Gelände des Headbanger Open Air´s ist auch für Rollstuhlfahrer gut zu bewältigen, die Toiletten sind auch am letzten Abend noch sauber, die Preise für Bier, Cola und Essen halten sich im überschaubaren Rahmen. Die Stimmung ist wirklich gut, da das Publikum sich von anderen größeren Festivals deutlich abhebt, es geht sehr familiär zu und so findet man auch schnell Kontakt zu anderen Besuchern. Von der Bandauswahl her, fand ich persönlich das sehr gut und auch die Meet and Greet´s verliefen sehr fanfreundlich. Und so wird es für mich wohl auch 2013 heißen :"Der Garten brennt" auf dem Headbangers Open Air in Brande Hörnerkirchen.

Homepage: http://www.headbangers-open-air.de/

New-Metal-Media - In Metal we are United (c) 2009 - 2015