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Brutal Assault |
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“Brutal Assault
Metalfestival“, www.brutalassault.cz
Location: Tschechien, ehem. Militärfestung
JOSEFOV, Jaromêr;
11. - 13. August 2011
Wir waren dieses Jahr zum ersten mal auf dem
Brutal-Assault-Festival in Tschechien, und wir waren restlos begeistert. Als
alte Festivalbesucher haben wir ja schon viel gesehen, aber dieses Festival
übertraf unsere Erwartungen um Längen.
Zugegeben, die Anreise allein war schon ein
kleines Abenteuer. Wir hatten uns entschlossen, mit der Bahn zu fahren. Nun ist
es ja nicht mehr so, dass man in tschechischen Zügen auf Holzbänken sitzen muss,
aber man fühlt sich schon noch in der Zeit zurückversetzt. Als wir dann noch
unseren Anschlusszug in Prag wegen unangekündigter Spontanbaustellen verpassten,
stellten wir uns auf eine längere Anreise ein.
Nach knappen 9 Stunden Anreise, kamen wir
endlich an. Der Campingground liegt ca. 3 Kilometer vom Bahnhof entfernt, ist
aber dank ausreichender Taxis ohne Probleme schnell zu erreichen ( Kosten: 100
CK, ca. 4 Euro ). Auf dem Campinggelände angelangt, besorgten wir uns unsere
Zugangsbänder ( VIP Camping, Kosten: 14 Euro pro Zelt ). Dieses VIP Camping ist
sehr zu empfehlen, da relativ viele Diebe unterwegs sind. Der extra eingezäunte
Bereich wird an allen Eingängen rund um die Uhr von Security bewacht. Auch gibt
es extra Toiletten und Duschgelegenheiten gratis dazu.
Der Zugang zum Festivalgelände hat einen
eigenen Review verdient. Die Festung Josefov wurde im 18. Jahrhundert aufgrund
der ständigen Bedrohung durch die Preußen erbaut. Der angelegte Schutzwall ist
schätzungsweise 20m hoch, und muss erklommen werden. Nicht umsonst heißt dieser
unter den Festivalbesuchern „Hill of Death“. Wenn man gut zu Fuß ist, kann man
diesen aber auch umgehen, speziell für behinderte Metalfans im Rollstuhl ist
dies unumgänglich. Allerdings ist der Fußweg zum Festivalgelände nicht
befestigt, dass heißt, behinderte Metaller sind auf Hilfe angewiesen.
Am
Festivalgelände angekommen, ist man erstmal von der beeindruckenden Location
begeistert. Da stehen zwei riesige Bühnen, inmitten von alten Wehrmauern auf dem
alten Appellplatz der Festung, Gänsehaut pur!
Dann geht’s auch schon los, am Mittwoch
gibt’s schon mal ne Warm up Party mit lokalen Bands. Die Bandauswahl ist
übrigens sehr gemischt, sprich, es ist für jeden was dabei.
Der Donnerstag beginnt um 11.50 Uhr mit
Blackmetal aus Ungarn ( I Divine ), anschließend verläuft der Nachmittag mit
übelsten Deathcore, Thrashmetal, Avantgardemetal, Deathmetal. Es ist
mittlerweile 19.45, und die deutsche Trashmetal Legende „Kreator“ betritt die
die Jägermeister Stage ( die altgedienten Thrasher um Frontmann Mille spielen
übrigens zum ersten Mal auf dem Brutal Assault. ). Der Sound ist glasklar, und
Dir fliegen buchstäblich die Fetzen um die Ohren. Ein sehr geiler, gelungener
Auftritt, der viel positive Resonanz beim Publikum hervorrief.
Anschließend warteten „Suicidal Tendencies“
mit Ihrem unverwechselbarem Hardcore auf. Nun war es aber an der Zeit: „Motörhead,
Motörhead“. Die schon etwas in die Jahre gekommenen Männer um Mr. Lemmy
Kilmister, feuerten eine 1 ½ stündige Show der Superlative ab. Durch den
perfekten Bühnensound, und die Routine von Motörhead, war es sicherlich ein
besonderes Erlebnis für jeden der ca. 15.000 Fans vor der Bühne. Anschließend
wurde die Nacht noch bis in die Morgenstunden noch mit „Exhumed“, „Tyr“, und „Tsjuder“
zur Hölle gemacht.
Der Freitag startet um 10.00 Uhr mit einer
der zwei deutschen Bands, „Excrementory Grindfuckers“, die sich dem Grindcore
verschrieben haben. Gegen Nachmittag fuhr „Svart Crown“ die Geschütze auf, die
sie schon in früheren Zeiten gebraucht hätten. „Decapitatet“ erledigte dann auch
noch den letzten Zweifler. Der Abend nähert sich, und nach den US-amerikanischen
Thrashern von „Exodus“ gibt es kein Halten mehr: Niemand geringeres als
„Satyricon“ gibt sich die Ehre! Die Blackmetal Formation aus Norwegen spielt
sämtliche Hits Ihrer Karriere, die Krönung ist natürlich wie immer „Mother
North“. Zu dieser dunklen Hymne singen die Metalheads mit, als gäbe es keinen
Morgen mehr! Die Stimmung, war dank der an allen Seiten des Festivals
angezündeten Leuchtfeuer, unbeschreiblich!
Die Nacht beschließen u.a. „Soilwork“, „Mayhem“
und „Einherjer“.
Der Samstag ist wieder bunt gemischt, von
Deathmetal, Gothic Doom, Paganmetal, bis Industrial Metal, alles dabei. Gegen
Abend beschlossen wir, den unglaublich großen Metalmarkt auf der „Chill out
Wiese“ zu besuchen. Es gibt wirklich alles, was das Metalherz begehrt. Natürlich
muß man schon etwas auf das Preis/Leistungsverhältnis schauen, aber trotzdem
bekommt man für wenig Geld, gute Qualität. Es gibt sogar 2 Tätowierer, aber für
uns waren die „hygienischen Zustände“ etwas zu abenteuerlich. Die
Autogrammstunde war aber nicht zu umgehen: „Vader“ hat sich angesagt, und das
wollten wir auf keinen Fall verpassen. Nach einem feuchten Händedruck und etwas
Bier, verabschiedete sich die polnische Deathmetal Institution auf die Bühne.
Was
soll ich sagen, als „Vader“ die Bühne betrat, tat sich die Hölle auf! Mit einem
Sound, der die unendlich vielen Biere, das sehr gute tschechische Essen, und
nicht zu vergessen, den Schnaps, wieder hochkommen ließ ( der Sound war wirklich
äußerst gut ), ließen die Könige des Deathmetal alles tot liegen. Von alten
Brechern wie „This is the war“, „Sothis“, über das letze Album „Necropolis“ bis
hin zum neuen Hammeralbum „Welcome to the morbid reich“, wurden den Metalheads
die Leviten gelesen. „ Vader“ war unserer Meinung nach, die beste Band des
gesamten Festivals!!!
„Turisas“ hatten es nach diesem
Hammerauftritt sehr schwer, und auch die nachfolgenden Bands „Cryptopsy“, die
mit erheblichen Soundproblemen kämpften, sowie „As I lay dying“, konnten nicht
überzeugen. Der Appellplatz füllte sich erst wieder bei „Sepultura“, die
routiniert ihr Set spielten. Die Nacht wurde durch „Kataklysm“, „1349“, „Khold“
und „Ahab“ zu einem würdigen Ende geführt.
Die Auswahl an Snacks, Getränken, und
Merchandise war gigantisch. Selten haben wir ein Festival erlebt, dass so gut
organisiert war. Zum Beispiel kostet ein gut gefüllter 0,5ltr. Becher Gambrinus
Bier lächerliche 1.10€. Genauso verhält es sich mit den Cocktails, und
Essensangeboten. Man muss zwar mit Bons bezahlen ( kann man problemlos rund um
die Uhr kaufen ), aber dafür hat man auch fast keine Wartezeiten an den
zahlreichen Ständen und Bierzelten. Außerdem gibt es den so genannten „Natural
Stand“, eine Naturtribüne, ca. 5m über dem Festivalgelände; Einlass über die
vorher genannten VIP-Camping Bändchen. Hierbei handelt es sich um eine erhöhte
Plattform, die ca. 2.000 Leute fasst. Einmal niedergelassen braucht man sich ums
Getränkeholen, dank mobiler Bierverkäufer, nicht mehr zu kümmern. Man kann das
gesamte Festivalgelände überblicken, und für den sowieso schon vorhandenen
Brachialsound, sorgen noch extra aufgestellte Boxentürme für einen
unvergesslichen visuellen und soundtechnischen Ohrenschmaus.
Um ein paar Kritikpunkte kommt auch das
Brutal Assault nicht herum:
Wie gesagt: „Barrierefreiheit“ für
behinderte Metalfans: Fehlanzeige
Es gibt auch keine „Rollstuhlrampe“, wir
hoffen dass dies in den nächsten Jahren verbessert wird!
Die sanitären Einrichtungen, sei es Dixie´s,
oder WC-Container, lassen sehr zu wünschen übrig. Uns ist bewusst, das dies kein
Kindergeburtstag ist, aber ein bisschen mehr Service in punkto Hygiene ist nicht
zu viel verlangt.
Ansonsten war das „Brutal Assault Festival“
ein voller Erfolg, und für uns ein ganz spezielles Festival, nächstes Jahr
wieder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Homepage:
www.brutalassault.cz
Geschrieben von Fenrir u.
Mortiferus (
www.myspace.com/golgathablackmetal )
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