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Festivalbericht
Black Way
Open Air 2014
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"Wer
das Schwert zieht aus dem Stein, der soll King von Kollmar sein", so hätte
das Motto in diesem Jahr für eine Festival mit sehr guter Stimmung lauten
können. Die Rede ist vom Black Way Open Air, welches seine Tore vom 11. -
12. Juli 2014 zum achten Mal öffnete. Aber so ganz richtig ist das so auch
nicht, denn an diesem Standort fand das BWOA zum ersten Mal statt. Die
Fläche, die das Festival die letzten Jahre zur Verfügung hatte, stand in
diesem Jahr nicht zur Debatte. Aber die Veranstalter, welche das Open Air
immer mit sehr viel Herzblut betreiben, ließen sich nicht von solchen
Widrigkeiten nicht unterkriegen und brachten das Black Way Open Air auch in
diesem Jahr wieder an den Start.
Mitten in der Norddeutschen
Tiefebene in der Nähe von Elmshorn liegt Kollmar, der Austragungsort für das
diesjährige Black Way Open Air, für Einheimische ist das Gelände, welches
ein wenig außerhalb liegt nicht schwer zu finden, aber auch an
ortsfremde Besucher hat man gedacht und so ist der Weg zum Gelände relativ
gut ausgeschildert. Der Parkplatz befindet sich auf einem abgeernteten Feld
und ist getrennt vom Zeltplatz, trotzdem sind die Fußweg ausgesprochen kurz.
Direkt zwischen Parkplätzen und Zeltplatz befinden sich Toiletten, welche
das gesamte Festival über sauber waren. Zudem befinden sich vor Ort
Sanitäter mit einem großem Zelt, falls jemand medizinische Hilfe in Anspruch
nehmen muss. Die Straße zum Gelände ist ein etwas besserer Feldweg, ist aber
auch für Rollstuhlfahrer gut zu meistern, sollte es doch Schwierigkeiten
geben, so steht viel hilfsbereites Personal bereit. Mit den letzten Tönen
der Coffin Crew, einer lokalen Band aus Lunden startet für das Team von
New-Metal-Media diese Festivalsaison. Die Veranstalter haben auch in diesem
Jahr die Bands und Musikrichtungen breit gefächert um das Publikum zu
begeistern. Die Boxen haben noch nicht ganz den letzten Ton verlauten
lassen, da stehen schon die Hamburger Thrash - Death Metaller von
Surface auf der Bühne und bringen diese zum Beben. Nun kommen die ersten
Besucher in den Genuss von 45 Minuten reiner Brutalität, die Hanseaten sind
on Stage ständig in Bewegung und setzten auf den Angriff als beste
Verteidigung.
Als
kleine Info, kann ich hier noch geben, das eine der Gitarren in Wilster von
Dirk Seidel gebaut wurde und es endlich die Möglichkeit gab, diese in voller
Aktion zu erleben. Während der Umbaupause zu Hummppaman Schachti ergab sich
die Gelegenheit, das Gelände einmal näher unter die Lupe zu nehmen, der
Boden ist nicht gerade eben, kann aber mit einem Rollstuhl befahren werden,
dies wurde auch von einer Besucherin und ihrer Begleitung erfolgreich
getestet. Die Preise für Speisen und Getränke befinden sich in einem
erschwinglichen Rahmen und so kann man zu einer Portion Pommes für 2,00 Euro
und einer Currywurst für 2,00 € nichts sagen. Auch die Preise für Bier und
Cola sind günstig. Zudem stehen auf dem Gelände überall Sitzgelegenheiten
wie Bänke. Hummppaman Schachti spielt die Songs von Eläkeläiset am
Schlagzeug und singt dazu untermalt wird das Ganze von einem Playback. Den
guten Mann haben wir bisher auf noch keinem Festival gesehen und denken die
Anzahl der Festivals auf denen er spielt dürfte auch begrenzt sein. Mit
ETECC erreichen wir unseren persönlichen Höhepunkt für diesen Freitag und
auch hier bei den Wolfsburgern zeigt sich, das Spaß an der Musik mehr
Zuschauer zieht, als wenn man nur sein Programm durchzieht. Immer wieder
beziehen die Musiker das Publikum mit ein und so kommt es zum Schluss noch
zum Trinkspiel ala ETECC inklusive einem T-Shirt als Preis für die stolze
Gewinnerin. Aufgrund des anhaltenden doch sehr heißen Wetters endet dieser
erste Festivaltag für New-Metal-Media an dieser Stelle.
Ob es nun an der kurzen
schwülen Nacht oder am Kaffee lag, der nächste Tag beginnt später als
erwartet, jedenfalls für das Team von New-Metal-Media. Schon beim Betreten
des Platzes ist uns klar, wer heute für uns der ultimative Akt des Tages
ist, aber dazu später mehr. Plaque Upon the Ocean haben gerade die Bühne
geentert und lassen ihren brachialen Death Sound durch die Boxen röhren,
während die Kieler alles geben, ist das Publikum doch noch sehr sparsam
vertreten.
Auch
hier bietet sich die Gelegenheit noch ein wenig zu entspannen und sich erst
einmal mit den so wichtigen Getränken einzudecken. Denn wer bei den
Temperaturen vor der Bühne oder drauf arbeitet sollte unbedingt auf genug
Flüssigkeit achten. Nun sind Mindbender an der Reihe und hier kommt es zur
ersten Überraschung, der Sänger Lechte hat mit einem leichten Handicap zu
kämpfen, was den Musiker aber nicht von seinem Auftritt abhält. Die
musikalische Leistung der Herren aus Rendsburg / Kiel ist mir durch frühere
Auftritte schon bekannt, aber diesmal stimmt einfach alles, so ist der Klang
und das Timing der Band sehr gut und die 45 Minuten vergehen wie im Flug.
Die Zugaben, die die Jungs von Mindbender spielen, lässt die Stimmung im
Publikum noch einmal ordentlich aufleben. Doch Ruhe kehrt noch nicht ein,
denn erst einmal stehen die Elmshorner Hard-Rocker von Skull Harvest auf dem
Programm und auch diese kann man einfach nur empfehlen. Neben der Show und
dem musikalischen, was die Band zu bieten hat, sind es die Outfit´s, die
genau auf den Stil der Band abgestimmt sind. Auch hier gilt Skull Harvest
rocken und zwar gewaltig, sie spielen sich die Seele aus dem Leib als wenn
sie vor 30.000 Besuchern auftreten. Es ist immer sehr gut wenn eine Band
auch bei kleinem Publikum sehr motiviert ist. An dieser Stelle begeben wir
uns nun in eine kurze Pause und machen uns auf den Weg zum Parkplatz, wo wir
unerwartet auf sehr nette Besucherinnen treffen. Gine, die charmante Chefin
von Albagi Music Promotion ist eingetroffen und habt nette
Unterstützung mit dabei. Für mich persönlich, ist es immer ein Highlight,
wenn man Bekannte oder Freunde auf Festivals trifft und so geht es gemeinsam
wieder zurück auf das Gelände, denn es steht ein Treffen mit Crossplane an,
wo wir dann schon zu unserem persönlichen Höhepunkt kommen. Darf man das
eigentlich in dem Zusammenhang schreiben? Doch oh Wunder die Mannen aus
Gelsenkirchen sind schon auf dem Weg zur Bühne und mit dem Aufbau
beschäftigt. In netter Gesellschaft verfliegt die Zeit halt schneller und so
machen auch wir uns auf den Weg um keine Minute vom Auftritt zu verpassen.
Ich oute mich an dieser Stelle einmal als Fan der Band, nicht nur das sie
2013 ein Album abgeliefert haben, was so seinesgleichen sucht, nein auch
Menschlich ist die Band schwer in Ordnung.
Die
Ruhrpott-Rocker sind fannah und ziehen mit ihrer Art einfach die Leute in
ihren Bann. Als Celli und seine Mannen die Bühne betreten, herrscht im
ersten Moment noch ein wenig Ratlosigkeit in den Gesichtern der anwesenden
Besucher, denn Crossplane sind hier, soweit im Norden noch eher ein
Geheimtipp. Doch es dauert nur Minuten, bis die Band die Lage im Griff hat
und sich das Publikum langsam erspielt. Und was passiert wenn
Ruhrpott-Charme auf norddeutsche Unterkühltheit trifft? Richtig man stachelt
sich gegenseitig auf, jeder auf seine Art. Immer wieder animiert Celli die
Besucher mit lustigen und lockeren Sprüchen und was soll man sagen, die
Besucher des Black Way Open Air´s lassen sich drauf ein und gehen bald schon
mit. Musikalisch gibt es nichts zu meckern, die Songs schlagen ein wie eine
Bombe, nach knappen 45 Minuten, gibt es eigentlich nur eine Forderung, man
will mehr von Crossplane. Auch wenn die Rocker sich diesen Sieg sehr hart
erkämpft haben, zeigt es mit wie viel Leidenschaft zur Musik sie doch
arbeiten. Ich wünsche mir natürlich mehr Auftritte von Crossplane im kühlen
Norden. Und während die anderen Bands aufbauen und ihr Set spielen, stehen
wir als Freunde, Fans und Festivalbesucher gemeinsam zusammen, sprechen über
alles mögliche und lassen so den Tag ausklingen. Natürlich ist für die Band
der tag noch nicht vorbei uns so wird Celli immer wieder auf Foto´s
angesprochen, die er gerne macht. Crossplane ist eben eine Band zum
Anfassen.
Fazit: 8 Jahre Black Way
Open Air und ich kann es kaum erwarten, wann sich der Vorhang zum 9ten Mal
hebt. Dieses kleine friedliche und familiäre Festival ist einfach nur zu
empfehlen. Die Preise sind human, das Personal freundlich und die Besucher
kommen aus allen Metal-Lagern: Die Bands geben alles und so bietet sich ein
unvergessliches Festivalerlebnis. Aus meiner persönlichen Sicht noch einmal
ein Danke an alle die ich getroffen habe, für nette Gespräche und auf das
ihr auch im nächsten Jahr in Kollmar dabei seid.
